Verdun

Was und wie schreibt man über Verdun. Ein nicht einfaches Kapitel in der europäischen (Welt-) Geschichte. Zuerst ein großes Lob an die Verantwortlichen der Stadt, Region und Frankreich – wir finden das dieses Thema Verdun 1. Weltkrieg sehr gut dargestellt wird. Die Schau- und Informationstafeln sind sehr gut beschrieben. Und fast alle zeigen auch die Informationen in Englisch und Deutsch.

Wir haben nicht so viele Fotos gemacht. Wir sind mit dem Roller durch das ehemalige Schlachtfeld gefahren, haben an vielen Punkten einen Stop eingelegt und uns die Informationstafeln durchgelesen.

Hier verlief die Front und hier stand mal eine Ortschaft „Bezonvaux“

Auf diesem Schlachtfeld sind auf jedem qm 2 Granaten eingeschlagen. Noch immer findet sich Munition. Der Mutterboden ist dünn und hat immer noch erhöhte Spuren von Giftgas. Es wird immer wieder gewarnt die Wege zu verlassen. Die Bäume in der Region sind zwar hochgewachsen aber mit sehr dünnen Stamm wegen der Belastung des Bodens und der Gifte. Trotzdem erscheint es wie ein Naturschutzgebiet.

Neun Ortschaften sind in diesem Frontabschnitt ausradiert worden und auch nicht wieder aufgebaut, wegen der Risiken. Aber jede Ortschaft hat weiterhin einen Bürgermeister. Dieser hat aber kein Stimmrecht bei der Wahl des Präsidenten. Das wurde wenige Jahre nach dem Krieg so entschieden. In Bezonvaux steht eine kleine Kapelle zum Gedenken an die Opfer. Das Gebäude war leider verschlossen, aber ich konnte ein paar Bilder von den Fenstern machen.

Weiter ging es zu einer Stellung der Franzosen- Fort de Vaux. Die Beschreibungen der Geschehnisse waren bedrückend. Wie das die Menschen ausgehalten haben bleibt mir ein Rätsel.

Auf dem Weg zu dem Fort kamen wir noch an diesen Stein vorbei.

Geländemarke als Zeichen der letzten Frontlinie

Dieser Stein zeigte den letzten Frontverlauf an. Am Ende standen beide Kriegsparteien bis auf wenige Meter genau auf der Linie wie zu Beginn des Krieges. Dafür sind nur hier um Verdun über 300.000 Menschen gestorben.

Viele dieser Toten liegen hier – im „Ossuaire de Douaumont“ – das Beinhaus von Douaumont. Hier liegen die Gebeine von über 130.000 Soldaten, welcher Nation auch immer, welche nicht mehr identifiziert werden konnten. Zusätzlich ist vor dem Beinhaus ein Soldatenfriedhof mit über 14.000 Gräbern von französischen Soldaten. Und das ist nur einer von vielen Soldatenfriedhöfen.

Auf dem Weg haben wir noch dieses Mahnmal gesehen – Monument du Lion de Souville. Ein Bildhauer, welcher auch bei Verdun dabei war, hat nach dem Krieg dieses Monument geschaffen. Es zeigt einen toten Löwen. Es symbolisiert den äußersten Punkt der deutschen Offensive Richtung Verdun und soll die erschöpften, gefallen deutschen Soldaten darstellen – bayerischer Löwe wegen der bayerischen Einheiten.

Verdun und Umgebung ist natürlich voll von diesen Landmarken. Aber die Stadt macht einen guten Eindruck. Der Fluss ist in die Stadt integriert, viele Restaurants befinden sich am Flussufer und laden bei schönen Wetter ein. Aber auch in Verdun ist der Zeitabschnitt 1. Weltkrieg ein Thema. Verdun war schon lange eine Garnisonsstadt und entsprechend „hochgerüstet“. Es gibt eine Zitadelle – heute würden wir sagen Bunker von riesigen Ausmaßen. Eine unterirdische Stadt in der Stadt – 700 x 800m mit 4km langen Tunnelsystem.

Heute kann man einen Teil besuchen und wird mit einer Lore durch die Tunnel gefahren. Mit einen Art 3d Brille wird eine Story erzählt um das Leben in dieser Zeit und unter diesen Umständen zu erläutern. Das ist sehr gut umgesetzt.

So – das war unser Besuch in Verdun. Wir machen heute Pause und verarbeiten die vielen Eindrücke und morgen geht es dann weiter.