Reiseberichte

Pompeji

So langsam haben wir genug von Römern und Ruinen. Aber Pompey wollten wir uns dann doch noch ansehen. Die Geschichte kennt jeder, aber hier ein schneller Abriss.

700 Jahre bestand Pompeji und wurde von vielen Völkern besiedelt – von Oskern, Samniten, Griechen, Etruskern und Römern.

79 n.Chr. wurde Pompeji und auch andere Städte durch den Ausbruch des Vesuvs komplett zerstört. Eine bis zu 25 Meter dicke Schicht aus Geröll, Bimsstein und Asche bedeckte das Gebiet. Durch die Katastrophe geriet die Stadt in Vergessenheit, wurde erst im 18.Jhd wiederentdeckt und wurde eines der Hauptprojekte der Archäologie in Europa.

Das faszinierende an Pompeji ist der Erhaltungszustand. Unter der Schicht von Asche konnten sich viele Bauten, Bilder, Mosaiken usw. gut erhalten. Es gibt Wandmalereien deren Entstehungsdatum man nicht vermutet. Viele Straßenzüge sind komplett erhalten.

Wie bei fast allen alten römischen Ausgrabungsstätten empfehlen wir auch für Pompeji gute Kondition und gutes Schuhwerk!!

Straße in Pompeji
Reste eines Brunnens in einem Gebäude
Grosses Wandgemälde

Rom – Domus Aurea

Das goldene Haus (Domus Aurea) war der riesige Palast von Kaiser Nero. Er ließ das ganze Ensemble (ca. 100 ha) nach dem Brand von Rom errichten mit allem was „notwendig“ war. Dieser Palast, mit großen Gartenanlagen, künstlichen Seen usw. wurde in nur 4 Jahren errichtet und erstreckte sich über mehrere Hügel von Rom.

Domus Aurea

Neros Nachfolgern war dieser Komplex zu groß, zu protzig und vor allem — zu teuer im Unterhalt. Also wurde der Palast ausgeschlachtet, d.h. alles was wiederverwendbar war wurde herausgeholt und die riesigen Hallen zugeschüttet. So baute Vespasian z.B. auf dem Parkgelände das heutige allen bekannte Colosseum. Titus baute direkt am Kernbau die Titus Thermen. Und nach einem Brand in der Domus Aurea baute Trajan auf einen Teil die Trajan Thermen. Und später auch noch die Trajan Märkte.

So geriet der Palast komplett in Vergessenheit. Künstler der Renaissance entdeckten Zugänge und bestaunten die Fresken und Wandmalereien. Nero hatte die Decken und die oberen Hälften der Wände ausmalen lassen. Von diesen Fresken existieren heute noch rund 30.000 m², davon sind 1.200 m² restauriert. Viele dieser Kunstwerke beeinflussten die Malerei dieser Zeit und viele Darstellungen finden sich in Kirchen und Paläste der Renaissance wieder. Es wurden auch viele Signaturen berühmter Renaissance-Maler an den Wänden gefunden. Einige dieser Künstler fertigten auch exakte Kopien an. So war es möglich einige Kunstwerke originalgetreu zu restaurieren, da im Laufe der Zeit viel durch Wasser und Wurzeln zerstört wurde.

Was heute besichtigt werden kann gibt nur einen kleinen Eindruck der Größe und Pracht dieses Palastes. Aber dieses Monstrum muss unglaubliche Summen verschlungen haben. Wir haben ein paar Bilder gemacht. Die Lichtverhältnisse waren nicht besonders gut und mache Bilder wirken auf den Fotos nicht. Aber wir können jedem Rom Besucher eine Führung durch die Domus Aurea empfehlen! Während der Führung wird auch eine virtuelle 3D Simulation gezeigt und dann konnte man sich die Pracht und Größe sehr gut vorstellen.

Rom – klassisch (?)

Heute wollten wir uns nochmals in der Innenstadt den Trevi-Brunnen und die Spanische Treppe ansehen. Also die klassischen Ziele für Rom-Touristen. Bei meinem ersten Besuch in Rom mit meiner Freundin war es noch möglich auf der Spanischen Treppe zu sitzen, sich von der Stadtbesichtigung auszuruhen und das Treiben auf dem Platz vor der Treppe auf sich wirken zu lassen. Dieses Mal war das Empfinden ganz anderes. Von Gelassenheit ist hier nichts mehr zu spüren. Die Touristen stehen unten vor der Treppe und fotografieren, einige gehen auch die Treppe rauf oder unter. Auf der Treppe sitzen, ganz zu schweigen dort etwas zu trinken oder gar zu essen ist bei Strafe (500 €) verboten.

Spanische Treppe

Wir spazieren weiter zum Trevi-Brunnen. Es ist beinahe unglaublich, was hier inzwischen los ist. Auf dem schmalem Platz vor dem Brunnen stehen die Leute dicht an dicht gedrängt und warten quasi darauf nach vorne geschoben zu werden für ein Foto des Brunnens. Der Brunnen ist natürlich immer noch wahnsinnig beeindruckend.

Aber das geht beinahe unter vor dieser Kulisse. Wir sind auch hier glücklich, dass wir den Brunnen vor Jahren in Ruhe genießen konnten.

Wir spazieren weiter zu Piazza Narvona. Hier waren wir schon an einem unserer ersten Tagen. Hatten den Platz auf uns wirken lassen und am Ende des Platzes überrascht gesehen, das im Museo di Roma a palazzo Braschi eine Ausstellung zu Japanischer Kunst gezeigt wird. Auf den Ausstellungsplakaten war die „Großen Welle“ zu sehen. Erst vor kurzem hatten wir gelesen, dass die Münchner Staatskanzlei einen dieser Holzdrucke für eine 7-stellige Summe gekauft hat. Wir waren neugierig auf so einen Holzdruck.

Die berühmte Welle

hier lohnt es sich genauer hinzusehen

Es wurde auch ein Film gezeigt wie diese Bilder erstellt werden. Eine unglaublich aufwendige Art Bilder zu produzieren.

Die Kunst Ukiyo-e entstand ca. 18.Jh und ist eine Bezeichnung für eine Stilrichtung welche das neue „Bürgertum“ in Japan darstellt.

Von dieser berühmten Welle wurden ca. 8.000 Drücke erstellt. Viele sind 180 Jahre alt und jeder Druck sieht anders aus.

Wir waren überrascht über die Vielfalt dieser Bilder und auch über die vielen Darstellungen alltäglicher Situationen.

Der Palast in dem das Museum untergebracht ist, wurde übrigens von einem ehemaligem Papst für seinen Neffen erbaut.

Zu sehen sind insbesondere Bilder mit historische Ereignissen und Bräuchen vom sechzehnten bis zum neunzehnten Jahrhundert. Auf Grund der Bilder kann man sich das Aussehen von Plätzen, Straßen, Sehenswürdigkeiten über die letzten Jahrhunderte gut vorstellen.

Der Palast Ansicht ist auch Recht sehenswert. Die Räume, Wände, Böden und erst Recht die Decken sind sehr aufwändig gearbeitet und geschmückt.

eine der Decken im Braschi Palast

MAXXI – heute mal moderne Kunst

Nach so vielen Ruinen, Statuen wollten wir nochmal etwas anderes sehen. Wir haben uns für das MAXXI- das Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst und Architektur entschieden. Auch das es von der bekannten Architektin Zaha Hadid entworfen wurde, war ein Anreiz uns das Museum und das Gebäude anzusehen.

Zu sehen war eine Ausstellung „Umgebungen“, in der verschieden Umgebungen zu begehen und erleben waren. Dazu wurden wir vor dem betreten des ersten Raumes aufgefordert die Schuhe auszuziehen. Die Kunstwerke waren begehbar und damit erlebbar.

Sankt Paul vor den Mauern – Museum Centrale Montemartini

Am Dienstag war uns mehr nach Ruhe und nicht nach dem Rummel in Rom. In Ostiense, einem Vorort von Rom, ist in einem ehemaligen Kraftwerk das Museum Centrale Montemartini untergebracht. Es werden in den alten Hallen klassische Skulpturen ausgestellt. Da wollten wir hin.

Bei unseren Fahrten mit dem Roller vom Campingplatz nach Rom hinein fuhren wir bereits einige Male durch Ostiense. Das Arbeiterviertel ist hauptsächlich eine Wohngegend. Aber beim Durchfahren kamen wir immer an dieser einen großen Kirche vorbei. Also habe ich auf google maps nachgesehen, ob es sich vielleicht lohnt dort auch anzuhalten. Und tatsächlich handelt es sich bei dieser Kirche um die Basilica Papale San Paolo fuori le Mura auf deutsch Kirche Sankt Paul vor den Mauern. Die Basilika ist eine der vier päpstlichen Basiliken in Rom und die größte Kirche nach dem Petersdom im Vatikan. Hier soll der Apostel Paulus begraben sein.

Kreuzgang mit Blick auf die Basilika

Im Hintergrund kann man die Heilige Pforte erkennen. Hier noch mal die Tür in gr0ß.

Irgendwo habe ich gelesen, dass diese heiligen Pforten (in Rom gibt es je eine an den 4 päpstlichen Basiliken) nur alle 25 Jahre für den Durchgang geöffnet werden.

Im Innenraum fällt neben den kunstvoll gefertigten Fenstern aus dünnen Alabasterscheiben besonders die Galerie der Papstbilder auf.

Papstgalerie

Das Mosaik mit dem aktuellen Papst ist angestrahlt. Rechts daneben seine Vorgänger.

Weiter vorne in der Kirche befindet sich die Gruft vom hl. Apostel Paulus.

Anschließend fuhren wir weiter in das Museum Centrale Montemartini.

Arm einer riesigen Statue

Neben den Statuen zwischen den riesigen alten Dieselmotoren und Maschinen gab es auch noch eine kleine Ausstellung mit dem Thema unbewohnbare Architekturen zu sehen. Bei den Fotos haben mich besonders 2 Orte fasziniert.

Zum einen der Ort Pietragalla im Süden Italiens. Diese Steingebäude dort dienten den Weinbauern wohl als Kelter- und Lagerhäuser.

Bei den Bildern des anderen Ortes wusste ich zunächst nicht was ich sehe. Ich dachte Kunst?

Aber die Geschichte zu dem anderen Ort ist bedrückend. Dort wurde nach einem Erdbeben der Schutt der Häuser unter Beton beseitigt.

Nach diesen vielen unterschiedlichsten Eindrücken war das kleines Café vor dem Museum genau richtig für eine Pause.

Dann ging es weiter zu einem riesigen Laden mit besonderen Lebensmitteln. Der riesige Eataly-Superstore am Bahnhof Ostiense bietet auf 4 Etagen Restaurants, Bars und Lebensmittel für Feinschmecker. Mich erschlägt das Angebot dort. 100 Sorten Nudeln, 100 Sorten Käse, … Da schaltet mein Gehirn ab. Alfredo hat aber einiges an Käse und Schinken, aber auch Marmeladen, die er schon in Turin im Eataly-Laden gekauft hatte, gefunden.

Jüdisches Viertel, und, und, …

Die Regale in den Gemüselädchen liegen zur Zeit voll mit Artischocken. So haben wir uns entschieden am Montag, das für diese Jahreszeit typische Gemüse essen zu gehen. In Italien/Rom unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Zubereitungsarten für Artischocken. Zum einen Artischocken nach jüdischer Art, alla giudia in Olivenöl frittiert oder alla romana mit Petersilie, Minze, Knoblauch, Salz und Pfeffer gefüllt. Im jüdischen Viertel gibt es eine Straße mit Lokalen, die sich alle auf Artischocken alla giudia spezialisiert haben.

In dem von uns ausgesuchten Restaurant gab es sogar ein besonderes Artischocken-Menü. Vorspeise, 1.Gang, 2.Gang und Dessert jeweils mit der Zutat Artischocken. Dazu eine Flasche koscherer Wein. Was soll ich sagen? Alle Gänge waren köstlich.

Am Nachbartisch konnte man während des Essens zusehen, wie die Artischocken für die Küche vorbereitet wurden.

Nur wenige Meter waren nach dem Essen bis zu den Ruinen des Apollotempels zurückzulegen.

Direkt anschließend steht man vor dem Theater des Marcellus.

Und so geht es in einem Fort. Eine Sehenswürdigkeit nach der Anderen. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Und dann lässt man sich einfach treiben und genießt das Treiben auf den Straßen und Plätzen.

Terme di Caracalla und Ara Pacis

Am Samstag, 07.04. besichtigten wir die Caracalla-Thermen. Diese Badeanstalt gehörte zu den größten Thermenanlagen im antiken Rom. Die Maße waren ca. 330 x 330 m und die Thermen wurden fast 330 Jahre lang genutzt, vom Jahre 206 bis 537 nach Christus. Welches Schwimmbad heutzutage kann so einen langen Betrieb nachweisen?


Den Beschreibungen nach muss es ein ganz beeindruckendes Bad mit verschiedensten warmen und kalten Schwimmbecken, Saunen, Ruheräumen, aber auch einer Bibliothek gewesen sein. Natürlich waren hauptsächlich nur noch die Ruinen zu sehen. Aber auch noch einige Mosaikböden oder Reste der Wandverkleidungen.

Mosaik-Fries aus den Caracalla-Thermen

Die Atmosphäre in dem Gelände der Therme war zudem sehr ruhig und entspannt. Um die Ruinen ist alles grün, ein kleiner Park ist angelegt. Und an diesem Sonntag schien das Publikum ein anderes zu sein. Kaum Touristen, dafür viele italienische Familien in Sonntagskleidung, die durch den Park wandelten.

Weil es so schön entspannt war, wollten wir noch ein anderes Denkmal besichtigen. Dazu mussten wir quer durch Rom. Hier war es wieder voll, wuselig, hektisch, touristisch. Aber am Ara Pacis („Friedensaltar“) wieder Ruhe und eher Italiener in Sonntagskleidung. Und wie schon bei den Thermen mussten wir keinen Eintritt bezahlen. Auf meine Nachfrage erfahren wir, dass am ersten Sonntag im Monat die Museen freien Eintritt haben.

Altar der Friedensgöttin Pax Augusta 

Römer und Ostia

Direkt bei Rom liegt Ostia – eigentlich lag Ostia. Ostia als solches gibt es nicht mehr als Wohnort sondern mehr als Freilichtmuseum. Die Stadt Rom hatte hier ihren Zugang zum Meer, welcher notwendig war um die riesige Stadt mit Lebensmitteln und Waren zu versorgen.

Jetzt kann man die Reste der Hafenstadt besichtigen und auch die Größe der Stadt bestaunen. Es gibt Thermen, Theater, Bäckereien, Wäschereien, Gasthäuser, Apartmenthäuser, Tempel usw.

Hier einige Bilder vom Ausgrabungsgebiet.

Da kann man sich schon verlaufen. Zum Glück waren hier nicht so viele Besucher und man konnte in Ruhe umhergehen. Es gab viele schöne Mosaiken zu bewundern.

Ist schon Wahnsinn wie viele filigrane Dinge die Zeit überstanden haben. Was wohl in 2000 Jahren von Köln noch steht – wahrscheinlich der Römerturm 🤣😂.

Sogar einige Wandmalereien sind noch erhalten. Hier die Tafel mit den Angeboten eines Restaurants: Speisen, Getränke und Musik

Malerei im Gasthaus
Therme
Mosaik vor dem Markt
Cupid und Psyche

Dieser Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Aber wird gutes Schuhwerk benötigt und man sollte auch fit sein. Das Gelände ist sehr groß und weitläufig.

Rom

So – wir sind in Rom angekommen und werden einige Tage hier verbringen. Wir sind auf einem Campingplatz ca. 20km außerhalb vom Stadtzentrum, aber das ist mit dem Roller kein Problem. Er ist auch wieder sauber 😉

Wir sind am ersten Tag ein bisschen durch Rom gebummelt und haben den Trubel auf uns wirken lassen. Der letzte Besuch ist schon ca.20 Jahre her und wir waren schon überrascht über die „Menschenmengen‘ und Schlangen vor den Museen.

Aber das Wetter ist toll und so macht ein Besuch Spass.

Pantheon
Piazza Navona
Fontana del Nettuno
Fontana del Nettuno
Engelsburg
Petersdom

Wir sind noch am vatikanischen Museum vorbeigegangen. Es war inzwischen 16:00 Uhr und um 18:00 Uhr ist Schluss. Aber die Schlange vor dem Eingang war enorm. Den Besuch werden wir verschieben. Kommt bestimmt noch eine Gelegenheit.

Noch ein paar Impressionen

Und dann haben wir am Ende dieser Straße in einem Viertel mit Galerien noch diese Schilder gefunden.

Tarquinia – Gräberhügel der Etrusker

In Tarquinia liegt der bedeutendste Friedhof der Etrusker. Auf einem Hügel befinden sich ca. 6000 Gräber. Von großen in den Hügel gegrabenen Gruften bis zu einfachen Löchern für Urnen.

Grabanlage in Tarquinia
Der gesamte Hügel ist gespickt mit Gräbern
Urnen
Gräberhügel

Die großen Gruften sind zu besichtigen und durch eine Tür mit großem Fenster kann man die teilweise sehr prächtig bemalten Wände bestaunen. Hier ein paar Beispiele:

Abstieg zum Grab und zum Sichtfenster
Grab des Leopard
Grab des blauen Dämonen

Die großen Gruften sind aus der Zeit von 550-400 vor Christus. Es ist Wahnsinn das man heute die Bemalung an den Wänden noch bestaunen kann.

Auch etwas lebendiges lebt hier noch

Auf der Fahrt zurück zum Campingplatz könnten wir noch größere Fenchelpflanzen bestaunen

Hier ist zur Zeit Fenchelsaison. Alle Gemüseläden quillen über von Fenchelknollen.

So und der nächste Bericht kommt aus Rom.