Auf dem Weg nach …

Wir tasten uns langsam voran. Italien ist unser Ziel. Noch rollen wir durch Frankreich. Die hohen Temperaturen haben uns noch langsamer gemacht, bzw. die Etappen kürzer. Aber wir sind weder auf der Flucht, noch werden wir gehetzt. Zur Zeit machen wir halt in der Nähe von Marseille. Hier bleiben wir für ein paar Tage. Leider haben wir keine SIM-Karte für Frankreich und haben daher nur eingeschränkt Zugang zum Internet. Aber ab Italien wird es besser. Wenn ich ein gutes freies Netz finde zeigen wir auch ein paar Bild. Bis bald 👋🏽

Verdun

Was und wie schreibt man über Verdun. Ein nicht einfaches Kapitel in der europäischen (Welt-) Geschichte. Zuerst ein großes Lob an die Verantwortlichen der Stadt, Region und Frankreich – wir finden das dieses Thema Verdun 1. Weltkrieg sehr gut dargestellt wird. Die Schau- und Informationstafeln sind sehr gut beschrieben. Und fast alle zeigen auch die Informationen in Englisch und Deutsch.

Wir haben nicht so viele Fotos gemacht. Wir sind mit dem Roller durch das ehemalige Schlachtfeld gefahren, haben an vielen Punkten einen Stop eingelegt und uns die Informationstafeln durchgelesen.

Hier verlief die Front und hier stand mal eine Ortschaft „Bezonvaux“

Auf diesem Schlachtfeld sind auf jedem qm 2 Granaten eingeschlagen. Noch immer findet sich Munition. Der Mutterboden ist dünn und hat immer noch erhöhte Spuren von Giftgas. Es wird immer wieder gewarnt die Wege zu verlassen. Die Bäume in der Region sind zwar hochgewachsen aber mit sehr dünnen Stamm wegen der Belastung des Bodens und der Gifte. Trotzdem erscheint es wie ein Naturschutzgebiet.

Neun Ortschaften sind in diesem Frontabschnitt ausradiert worden und auch nicht wieder aufgebaut, wegen der Risiken. Aber jede Ortschaft hat weiterhin einen Bürgermeister. Dieser hat aber kein Stimmrecht bei der Wahl des Präsidenten. Das wurde wenige Jahre nach dem Krieg so entschieden. In Bezonvaux steht eine kleine Kapelle zum Gedenken an die Opfer. Das Gebäude war leider verschlossen, aber ich konnte ein paar Bilder von den Fenstern machen.

Weiter ging es zu einer Stellung der Franzosen- Fort de Vaux. Die Beschreibungen der Geschehnisse waren bedrückend. Wie das die Menschen ausgehalten haben bleibt mir ein Rätsel.

Auf dem Weg zu dem Fort kamen wir noch an diesen Stein vorbei.

Geländemarke als Zeichen der letzten Frontlinie

Dieser Stein zeigte den letzten Frontverlauf an. Am Ende standen beide Kriegsparteien bis auf wenige Meter genau auf der Linie wie zu Beginn des Krieges. Dafür sind nur hier um Verdun über 300.000 Menschen gestorben.

Viele dieser Toten liegen hier – im „Ossuaire de Douaumont“ – das Beinhaus von Douaumont. Hier liegen die Gebeine von über 130.000 Soldaten, welcher Nation auch immer, welche nicht mehr identifiziert werden konnten. Zusätzlich ist vor dem Beinhaus ein Soldatenfriedhof mit über 14.000 Gräbern von französischen Soldaten. Und das ist nur einer von vielen Soldatenfriedhöfen.

Auf dem Weg haben wir noch dieses Mahnmal gesehen – Monument du Lion de Souville. Ein Bildhauer, welcher auch bei Verdun dabei war, hat nach dem Krieg dieses Monument geschaffen. Es zeigt einen toten Löwen. Es symbolisiert den äußersten Punkt der deutschen Offensive Richtung Verdun und soll die erschöpften, gefallen deutschen Soldaten darstellen – bayerischer Löwe wegen der bayerischen Einheiten.

Verdun und Umgebung ist natürlich voll von diesen Landmarken. Aber die Stadt macht einen guten Eindruck. Der Fluss ist in die Stadt integriert, viele Restaurants befinden sich am Flussufer und laden bei schönen Wetter ein. Aber auch in Verdun ist der Zeitabschnitt 1. Weltkrieg ein Thema. Verdun war schon lange eine Garnisonsstadt und entsprechend „hochgerüstet“. Es gibt eine Zitadelle – heute würden wir sagen Bunker von riesigen Ausmaßen. Eine unterirdische Stadt in der Stadt – 700 x 800m mit 4km langen Tunnelsystem.

Heute kann man einen Teil besuchen und wird mit einer Lore durch die Tunnel gefahren. Mit einen Art 3d Brille wird eine Story erzählt um das Leben in dieser Zeit und unter diesen Umständen zu erläutern. Das ist sehr gut umgesetzt.

So – das war unser Besuch in Verdun. Wir machen heute Pause und verarbeiten die vielen Eindrücke und morgen geht es dann weiter.

Troyes – eine Überraschung für uns

Nach Orléans haben wir uns weiter Richtung Osten bewegt und kamen an die Stadt Troyes. Hier sollte es einen schönen Stellplatz geben. Das war das Ziel und 2 ruhige Nächte. Der Stellplatz ist wirklich top. Aber die wirkliche Überraschung war Troyes. Eine sehr schöne Stadt mit unglaublich vielen Fachwerkhäusern. Wir hatten zwar manchmal das Gefühl die Handwerker aus der Zeit hatten sehr krumme Werkzeuge oder einen Knick in der Optik, aber absolut sehenswert! Hier ein paar Impressionen

Gleich kommt Pippi Langstrumpf rausgehüpft …
… fast — ein bisschen …

Es gab auch einige Gebäude aus Stein. Waren auch ganz nett 🥱

Ein bisschen Pomp gab es auch, aber eher zurückhaltend.

Ein paar Kirchen gab es auch noch – eigentlich ziemlich viele. Hier ein paar Schnappschüsse.

Holzdachkonstruktion
Was die 2 da oben wohl zu besprechen hatten

Es gab einen sehr schönen Rundgang durch die Stadt und die kleinen Gassen in der Altstadt. Troyes ist auch der Hauptort in der Champagne 🍾. Davon war aber wenig zu sehen. Wir hatten Sektbars oder andere „Verköstigungsstellen“ erwartet – totale Fehlanzeige.

Dafür wollen sie einem die Form der Altstadt als Sektkorken verkaufen. Also ein Champagner Tasting wäre uns lieber gewesen.

Sektkorken (quer) ohne Flasche und Glas – also kein Champagner

Aber egal – dieser Ausflug hat sich gelohnt. Wir können dieses Städtchen nur empfehlen. Vielleicht sollte man kommen wenn eine der großen Champagner Messen oder Feste stattfindet. Dann kommt auch noch flüssiger Genuss dazu!

Orléans

Da wollten wir uns die Stadt welche durch Jeanne d’Arc berühmt geworden ist, in Ruhe ansehen. Und was war – wir erwischen die letzten Stunden der jährlichen Gedenkfeier an der Befreiung von Orléans durch die junge Jeanne – 8.Mai und dann auch noch der in Frankreich gefeierte Tag der Befreiung oder auch “Victory in Europe Day”. Naja, jetzt wissen wir wenigstens warum die Straßen so voll waren. In Deutschland wird dieser Tag ja nicht so gefeiert. Frage ist – Wieso nicht? Schließlich ist auch dieser Teil von Europa befreit worden. Sollte auch gefeiert werden.

Naja – egal – das Wetter war so lala und dann sind alle Städte grau – trotz der vielen Fahnen.

Straßenzug in Orléans mit Absperrungen und Fahnen

Die große Kirche in Orléans war auch sehr heftig geschmückt- ich hatte den Eindruck ich sehe eine Folge von Harry Potter in Hogwards oder König Artus Tafelrunde. Schon ungewöhnlich!

Auch vor der Kirche ging es mittelalterlich zu.

Ein paar Meter weiter war in einem sehr schönen, großen Innenhof ein Mittelaltermarkt aufgebaut. Auch hier liefen eine Jungfrauen und Knappen durch die Gegend. Und es gab viele Verkaufbuden. Sehr nette Atmosphäre!

Bei einem Rundgang durch die Straßen haben wir dann auch Jeanne gefunden. Als Reiterstandbild in Ritterrüstung.

In Stadt waren Bronzefiguren des deutschen Künstlers Markus Lüpertz.es war eine Austellung mit den Titel „Der Göttermacher“. Die Stadt war sozusagen ein Freilichtmuseum.

So – das war es auch schon zu Orléans. War ganz nett, aber hat uns nicht wirklich begeistert.

Aber wir hatten einen schönen Stellplatz direkt an der Loire. War nur ein paar Minuten mit dem Roller vom Stadtzentrum Orléans entfernt. Wir haben ein paar regenfreie Minuten genutzt und sind an der Loire spazieren gegangen. Ein sehr ruhig fließender Fluss. Auf einer Insel haben wir eine Kolonie Schwäne und andere Wasservögel beobachten können. Auch sonst war der Spaziergang sehr schön.

Wir haben die Zeit genutzt und eine Reinigung aufgesucht. Selten hatten wir so einen schönen Weg zu einer Reinigung zurückzulegen.

Toulouse – 2.Tag

Heute stand Entspannung auf dem Plan. Wir hatten uns eine Crêperie ausgesucht und machten uns zum Mittagessen auf den Weg. Der Name des Restaurants „Crêperie Le Menhir“. Wir können es nur empfehlen. Viele herzhafte Crêpes und auch als Dessert süße und alkoholische Varianten.

Crêpes mit Spinat und Ziegenkäse

Wir waren und sind begeistert!

Anschließend sind wir etwas außerhalb von Toulouse zur „Halle de la Machine“ gefahren. Hier hat die Truppe ihren Standort, welche gigantische Figuren – alles beweglich – erbaut und damit in der Welt rumtingelt. Wir haben uns außerhalb der Halle umgesehen und das hat schon Spaß gemacht. Ein riesiger Minotauros rollte und grollte durch die Straßen. Eine große Spinne stand vor der Halle und ein – passend dazu – Karussell mit Fantasiefiguren und auch die voll beweglich. Die großen und kleinen Kinder hatten ihren Spaß.

Zurück im Zentrum haben wir uns von einem kleinen E-Bus durch die kleinen Gassen fahren lassen. Dieser Service steht in Toulouse kostenlos zur Verfügung. Der Bus fährt eine große Runde. Ein- und ausgestiegen kann man überall. Winken auf der Straße reicht aus und den Stoppknopf im Bus und ein paar Meter später hält der Fahrer*in an. Sehr praktisch und schont die Füße.

Busroute durch Toulouse

Toulouse

Nach den eher ländlichen Stopps in den letzten Tagen sind wir jetzt in einer wuseligen Stadt angekommen – Toulouse. Mit seinen 100.000 Studenten wirkt die Stadt sehr lebendig. Man bemerkt die vielen verschiedenen Kulturen – ganz anders als in Spanien oder Deutschland.

Zuerst fallen einem die vielen verschiedenen Menschen auf der Straße auf – nach den Jahren in Spanien war ich überrascht wieder so viele groß gewachsene Frauen zu sehen 😉

Die Kernstadt von Toulouse hat 500.000 Einwohner und das merkt man schon. Auch hier versucht man den Verkehr zu verändern. Viele Radwege, viele Straßen ohne Autos oder nur Schrittgeschwindigkeit. Als Fußgänger ist es sehr angenehm. Die Stadt kann „erschlendert“ werden ohne Verkehrslärm.

Aber einen Wermutstropfen gab es doch. Irgendetwas war in der Luft – wir bekamen plötzlich juckende Nasen und Augen, Niesanfälle und laufende Nasen. Wir hatten schon die Befürchtung an Heuschnupfen zu leiden. Aber es war nur kurz. Am Abend auf dem Campingplatz war es wieder vorbei. Sehr merkwürdig?!

Auf uns hat die Stadt einen guten Eindruck gemacht. Hier kann man ein paar Tage verbringen und sich „mittreiben“ lassen.

Da war noch ein Bild von der Fahrt. Auf einem Parkplatz konnten wir nochmal die Pyrenäen sehen. Auf der Ostseite war mehr Schnee zu sehen.

Pyrenäen, Frankreich, Ax-les-Thermes

Man kann es kaum glauben, aber wir sind jetzt wirklich unterwegs. Nach ein paar ruhigen Tagen in der Gegend von Manresa und ein paar Überlegungen über den weiteren Weg, haben wir uns für den direkten Weg über/teilweise unter die Pyrenäen entschieden. Die Strecke war gut zu befahren. Es gab zwar ein paar engere Stellen, aber auch sehr wenig Verkehr.

Am meisten hat uns unser Navi im Fahrzeug genervt. Das blöde Teil wollte einfach nicht den von mir gewählten Weg fahren. Ich stand kurz davor es zu „schrotten“!!!! Also sind wir nach Schildern gefahren. Kurz hinter der Grenze haben wir einen Parkplatz angefahren und uns nochmal — mit viel Ruhe (AAAAHHHHH) dem Navigationsgerät genähert. Nachdem wir alle Menüpunkte durchforscht hatten fiel uns auf das als Fahrzeug „Wohnmobil“ gewählt war. Soweit so gut! Bei genauerer Betrachtung war unser Wohnmobil 12m lang, 3,5m hoch und 2,8m breit!! Kein Wunder das das System nicht die kleinen Straßen fahren wollte.

Nun gut — wir haben es geschafft. Wir sind in Ax-les-Thermes angekommen und auf einem Campingplatz gelandet. Dieser ist einfacher, aber es ist alles da was wir brauchen.

Am ersten Nachmittag haben wir einen kleinen Rundgang durch das Städtchen unternommen. Ist ganz nett hier! Es gibt mehrere Thermenbecken in der Stadt verteilt mit unterschiedlichen Temperaturen. Da kann man sehr schön seine Füße drin baden. Auch sonst macht das kleine Städtchen einen netten Eindruck. Kleine Lokale/Restaurants, nette Plätze und ruhige Gassen ohne Autos.

Für den 2.Tag hatten wir uns etwas vorgenommen: wir wollten eine kleine Wanderung machen. Nach einer kurzen Recherche stellte sich heraus das unter 10km nicht viel dabei ist. Naja — wir können im Anschluss unsere Füße baden 😂🙄.

Die Wanderung war toll und sehr abwechslungsreich. Wir sind durch eine tolle Landschaft gelaufen, aber da können die Bilder mehr erzählen.

La Rocher de la Vierge à Ax les Thermes
Anderer Blickwinkel
Und dann gab es noch diesen „Gesellen“ – merkwürdiges Tier (Ölkäfer). Wie sich herausstellte auch nicht harmlos.

Es war eine tolle Runde. Auch wenn es zwischendrin doch anstrengend war hat es Spaß gemacht. Wir werden das nicht jede Woche machen, aber solche Runden wird es noch öfters geben.

Euch allen einen schönen Abend und eine gute Nacht!

Wohnmobil und Gewicht

Wir waren heute in Mora de Ebre beim itv (TÜV) und haben unser Fahrzeug mit allem Drum&Dran wiegen lassen.

Ein bisschen mulmig war uns schon – aber – „wat sin mut, mut sin“

Erst die Forderachse —- 1.315kg. Hoffnung keimt auf … nicht viel mehr als beim „Leerwiegen“.

Dann die Hinterachse —- 2.070kg. Uihhhh – das war einiges mehr.

Gesamtgewicht liegt bei 3.385kg und der Prüfer sagte uns es ist ok. Bei der Hinterachse sollten wir noch ein bisschen reduzieren, aber im ganzen passt es. PPPPPUUUUHHHHH!!!!!!!

Die ersten Tage

So – jetzt ist das Projekt gestartet. Bisher waren es ja nur „Vorbereitung und Vorarbeiten“.

Wir haben die ersten Nächte hinter uns. Alles wunderbar 😊👍🏽

Wir sind noch viel am sortieren und aussortieren. Jeden Tag finden wir ein (überflüssiges) Teil – aber auch Dinge die noch fehlen. Daher sind meine Eltern zur Zeit unser Postfach für verschiedene Lieferungen: Andere Lampe am Bett, anderes Kabel, Kabelverbinder, neuer Akku für das Fahrradschloss, … usw.

Wir sind noch bis Ende der Woche auf einem Campingplatz in Cambrils.

Dann schauen wir weiter 😎