… und da war doch noch …

Nach fast 80 Tagen auf Tour und knapp 10.000km und fast 100 Ladungen an einer Ladestation gibt es trotzdem noch Überraschungen. In Frankreichs Norden suchten wir eine Ladestation. Es wurde uns ein Schnelllader in der Region angezeigt. Auf dem Weg dahin fiel uns seine Lage auf – mitten auf einer Rennstrecke!!??

Merkwürdig. Als wir ankamen standen wir an einer Motorradrennstrecke. Aber keine Ladestation zu sehen. Wir drehten eine Runde und sind schließlich über eine schmale Brücke in das Fahrerlager gefahren.

Zwischen Werkstätten und Mechaniker Truck

Zwischen den Hallen und den Trucks und lauten Motorrädern fanden wir die Ladestation. Es war auf jeden Fall die interessanteste Ladestation auf der ganzen Strecke. Mal sehen ob es auf der Nordschleife auch eine Station gibt.

Wir konnten die Trainingsrunden gut verfolgen

Letzte Station? Bergues

Ein Wunsch von mir war ein Besuch in Bergues – dieses Städtchen war die Hauptkulisse für den Film: Willkommen bei den Sch’tis.

Kinoplakat

Wir sind am Abend angekommen. Ein sehr schönes altes Städtchen, mit einem Kanal rund um die Altstadt.

Dieser Turm mit den Glockenspiel und der leckere Käse waren das Ziel. Leider fühlte ich mich nicht richtig fit und es wurde nur ein Kurzbesuch. An dem Abend sind wir durch den Ort gegangen und haben uns umgesehen.

Das Rathaus
Der Belfried (Glockenturm) aus dem 16Jhd. Leider 1944 von den Deutschen zerstört, wurde 1961 wieder aufgebaut
Kein Belfried, aber ein mächtiger Kirchtum
Stadthaus
Das Postamt
Info-Tafel des Canal de la Basse-Colme. Der Kanal gehört zu den ältesten in Frankreich

Am nächsten Tag holten wir uns in einem Markt den leckeren Maroilles Käse. Und weiter ging es Richtung Osten.

Mont-Saint-Michel

Und dann dachten wir uns – wenn man schon einmal hier in der Gegend ist, schauen wir uns doch Mal eine berühmte Insel und Kirche/Kloster an: Le Mont-Saint-Michel.

Le Mont-Saint-Michel

Ein sehr interessanter Ort. Ich wusste nicht, das es möglich ist ein Kloster zu stapeln. Auf sehr kleiner Fläche ist alles untergebracht, aber eben übereinander statt in der Breite. Die Kapelle oben, daneben der Kreuzgang (vielleicht etwas höher), unter dem Kreuzgang der Speisesaal, darunter Schlafräume und Empfangssaal usw. usw.

Über einen langen Steg zur „Insel“
Wenn alles gestapelt ist braucht man viele Treppen
Treppen
Lastenauszug aus der Zeit als die Anlage als Gefängnis diente
In der Mitte 6 Gefangene…
…die mussten diesen Schlitten hochziehen
Relief in einem Treppenhaus
Ornamente aus dem Kreusgang
Kirchenschiff
Verwinkelte Ecken
Turm mit Heiligen Michael
Blick von einer Terrasse vor der Kirche nach rechts und
links

Es war ein netter Ausflug und die Insel ist touristisch zu 100% erschlossen. Die Gassen vor dem Kloster sind voll mit Souvenirshops und Restaurants. Aber trotzdem eine Empfehlung von uns.

Mont-Saint-Michel aus der Entfernung

Nochmal zu La Rochelle

Da hätte ich doch fast etwas vergessen. In La Rochelle gibt es einen aus dem Film bekannten U-Boot-Bunker, aber in der Stadt haben die Deutschen Besatzer auch etwas zurück gelassen. Direkt nach der Ankunft im Juni 1940 in La Rochelle beschlagnahmte die deutsche Armee das Hotel de Étrangers mit seinen 75 Zimmern. Ab Juni 1941 war es ausschließlich der deutschen Marine vorbehalten und diese beschloss direkt an Hotel einen Bunker für die Marine-Offiziere zu bauen. Der Bunker hat eine Fläche von ca. 280qm und verfügt über 2 grosse Räume für ca. 60 Offiziere und 6 Einzelzimmer für Admirale, Büros, Sanitäreinrichtungen und einer Bar.

Alles ist top erhalten. Es gab während des Krieges viele Luftangriffe, aber keine auf das historische Zentrum. Nach dem Krieg hat der Besitzer des Hotels die Zugänge geschlossen und alles geriet in Vergessenheit. Erst 1982 würde das Hotel von einer Immobiliengesellschaft gekauft. Das Hotel wird abgerissen und der Bunker tauchte wieder auf. Ein Mitarbeiter des Tourismusbüro erfährt von dem Bunker, welcher in seinem ursprünglichen Zustand geblieben ist und kauft ihn von der Immobiliengesellschaft. Er organisiert Führungen durch den Bunker. Ende 2012 haben 2 Museumsleute den Bunker übernommen und seit Mai 2013 ist dieser wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Viel Text – ich weiß – hier sind Bilder.

Zum schwarzen Kater – Name und Logo der Bar …
und auf einem U-Boot Turm, denn es war auch das Emblem der dritten deutschen U-Boot-Flottille, die im Zweiten Weltkrieg in La Rochelle stationiert war
Die Wandmalereien wurden von zwei jungen Hamburger Dekorateurinnen geschaffen: Annie Chèrié und Ruth Monsheimer „Cher & Mon“
Die Garderobe am Eingang
Der Bunkerplan

Ist eine interessante Ausstellung. Wer die Gelegenheit hat sollte sie besuchen.

Ankunft in der Bretagne

Kurzes Update: Nach unseren entspannenden Tagen in La Rochelle sind wir 300km weiter in den Norden gefahren. Gestern (04.06.) wurde in den französischen Nachrichten über heftige Unwetter in vielen Departements in Frankreich berichtet. Wir haben davon nichts mitbekommen. Auch auf der Fahrt heute war es ruhig. Ein bisschen Wind, es war bedeckt, aber kein Regen oder gar Hagel oder Gewitter.

Frankreich – La Rochelle

Unsere erste Station nach Spanien ist La Rochelle. Es ist eine der ältesten Städte in Frankreich und hatte das Glück, trotz der strategischen Lage und der verschiedenen Bauten (U-Boot-Bunker) im 2.Weltkrieg nicht zerstört worden zu sein. Es gibt eine sehr schöne Altstadt und ein alter Hafen – wirklich sehenswert!

Hafeneinfahrt La Rochelle mit Schutztürmen. Früher wurde der Hafen durch eine Kette geschützt.
Der dritte Turm an der Hafeneinfahrt.
Die drei Türme sind das Wahrzeichen von La Rochelle
Hafeneinfahrt mit grünem und rotem Leuchtturm
Uhrenturm am Hafen
Muschelessen im Hafenviertel
Altstadtgasse mit Arkadengängen
Held?
Gargoyl – Wasserspeier an einem Wohnhaus
Regenrinne

Das Rathaus soll das älteste in Frankreich sein.

Straße mit Justizpalast (rechts)
Links Arkaden mit Ladenlokalen
Erläuterungen am Justizpalast

Im Justizpalast wurden auch die über 100 Gefangenen gesammelt, die von La Rochelle aus zusammen mit Papillon in die Strafkolonie auf Guayana verschifft wurden.

Diese Straße hat noch das Original Pflaster aus dem 16. Jhd.
Endlose Arkadengänge
Heute war es sehr warm – auch der Katze 🐈

Die baskische Sprache

wow … Das ist schon eine besondere Sprache. Auf den verschiedenen Schildern ist nicht zu erkennen was gemeint ist. Hier ein paar Beispiele:

Mal was einfaches 😁

Da hilft auch manchmal nicht 2 oder 3 Mal lesen und der Versuch des nachsprechens 🤣🤣

Frantzia – Francia – Frankreich
Bitte um Ruhe in einer Kneipenstraße
In der Metro von Bilbao dürfen Fahrräder und auch Surfbretter mitgenommen werden
Etwas lustiges: irgentwie hat es auch der „Herr der Ringe“ ins Baskenland geschafft. Wie sonst ein Wegweiser nach „Bilbo“??
Und noch etwas lustiges – der Hinweis das auf der Terrasse der Konsum von jeglicher Art von betäubenden Substanzen untersagt ist 🤣🤣

Donostia-San Sebastián II

Unsere Spanienreise nähert sich dem Ende. Wir stehen gerade an einer Ladestation, um für die anstehende Tour nach Frankreich eine vollgeladene Batterie 🔋 zu haben. Bis zum nächsten Ort sind es über 400 km. Wir wollen zeitig raus, um nicht zu spät anzukommen.

Heute haben wir uns einen Strandtag (erst der 3. auf unserem Trip) gegönnt. Wirklich schöner Strand und so nah bei der Stadt – praktisch!

Was kann man noch zu San Sebastian sagen: es wird viel Fahrrad gefahren. Das Wegenetz ist gut ausgebaut und es ist schon länger vorhanden. Da erkennt man, dass es auch angenommen wird, wenn die Infrastruktur stimmt. Die Mehrzahl der Fahrräder waren private Bikes und keine Leihräder.

Wir haben die Tour rund um Spanien sehr genossen und sind bereit für weitere Ausflüge und Touren.

Wir hatten bisher sehr viel Spass!!!

Donostia-San Sebastián

Die letzte Station in Spanien ist erreicht. Und dann kommt man in ein mondänes Seebad – San Sebastian. Es sieht aus wie Biarritz oder Nizza. Natürlich etwas kleiner aber sehr schön. Viele Häuser aus der Gründerzeit mit schönen Fassaden.

Ein Fluss geht quer durch die Stadt mit Spazierweg.

Die Altstadt ist ein Schlemmerparadies. Nur Bars/Restaurants mit Unmengen an Pinchos.

Kunst an Kirche
Denkmal für Trümmerfrau im 19. Jhd.
Metrologische Station im Park

Wir sind am Sonntag auf dem Platz in der Altstadt in eine Veranstaltung mit Musik, Wein und Essen „geplatzt“.

Das Essen war eher nix für Karin.

Der Platz wurde früher auch als Stierkampfarena genutzt. Davon zeugen noch die Logenplätze bzw. die Nummerierung.

Wir sind noch durch die Gassen und haben verschiedene Pinchos gekostet.

Der nächste Tag begann mit einem Spaziergang am Strand entlang. Die beiden Stadtstrände zählen zu den schönsten Europas. Sind auf jeden Fall sehr schön.

Gernika-Lumo oder auch Guernika

Auf unserem Weg nach San Sebastian haben wir einen Abstecher nach Gernika gemacht. Dieser Ort ist zum einen bekannt durch das große Gemälde von Picasso und auch durch die Bombardierung durch die Legion Condor. Der Ort eher klein und übersichtlich. Spuren von der Zerstörung sind nicht zu sehen. Es gibt Tafeln mit Erklärungen und Bildern.

In früheren Jahren hatte Gernika eine besondere Bedeutung. Alle Könige, Fürsten usw. mussten einen Eid unter einem besonderen Baum leisten – einer Eiche. Von diesem Baum gibt es nicht mehr viel, aber sie haben neue gepflanzt.

Es gibt viele Geschichten und Legenden um diesen Baum. Auch heute werden die neuen Gesetze unter einer Eiche verkündet – wenn wir es richtig verstanden haben. Die steht hinter dem Ratsgebäude. Auch hier dominiert die Eiche.

Bilder aus dem Ratssaal
Bibliothek

Neben dem Ratsgebäude gab es noch einen schönen Park mit 2 besonderen Skulpturen. Eine von Henry Moore und die andere von einem bekannten bsskischen Künstler Eduardo Chillida.

Large figure in a shelter (Grosse Figur in einer Schutzhütte)
Gure aitaren etxea (Heim unseres Vater)

Eine „Kopie“ des Picasso gab es auch – als Wandbild in einer Straße.

Und dann ging es weiter nach San Sebastian.