Orvieto

Am Freitag ging es mit dem Roller über die Regionsgrenze nach Umbrien.

Auch Orvieto bzw. die gesamte Altstadt ist auf einem Felsplateau aus Tuffstein gebaut. Dieser Stadtfelsen ist von einem Labyrinth von Kellern, Gängen und riesigen Zisternen durchzogen. Und unter anderem deshalb wollten wir dort hin. Aber dazu später.

Es gab einige schöne Plätze, Türme …. zu sehen.

Die größte Sehenswürdigkeit ist aber auch in Orvieto der Dom. Orvieto hat keine 20000 Einwohner, aber diese bedeutende Kirche.

Wie in Köln sind in die Preise für einen Kaffee der Domblick eingepreist. 2 Kaffee 10 €. Ansonsten sind wir über die Preise hier positiv überrascht. Besonders Kaffee oder Gelati (Eis) ist sehr günstig.

Wir haben uns für eine Führung in den Untergrund entschieden. Ich habe gelesen es gibt ca. 1200 Keller unter der Stadt, einen kleinen Teil davon konnten wir besichtigen, z.B. ein Gewölbe in dem früher Olivenöl hergestellt wurde. Noch heute steht die Ölpresse dort.

Die Tour führte durch eine kleinen Teil dieser endlosen Gänge und Räume. Und auch in andere Ebenen. Die Tourleiterin erklärte uns das es in diesem Bereich 3 Ebenen gibt. Aber nur 2 können besichtigt werden. Die dritte ist aus Sicherheitsgründen nicht freigegeben. In weiteren Räumen waren diese Nischen. Durch das Gitter geht es übrigens zu dem darüberliegenden Privathaus. Wozu sind diese Nischen wohl genutzt worden?

Was wir hier zu sehen bekommen haben war eine Versorgung für wohlhabende Menschen. Diese Nischen wurden für Tauben in die Wände geschlagen. Das war eine begehrte Speise in früheren Tagen, aber auch noch heute wird es in einigen Restaurants in Orvieto angeboten. Das beste an diesen Nestern war das die Vögel sich selbst versorgten und keinerlei Pflege und Aufwand brauchten. So war eine Nahrungsquelle immer verfügbar. Heute sind die Nester leer weil die Stadt mit kleinen Hilfskräften arbeitet. Sie haben Frettchen und diese durchsuchen jeden Spalt. Sonst könnte dieser Bereich der „Keller“ auch nicht besichtigt werden.

In einem weiteren Bereich waren wir dann in einem Luftschutzraum aus dem 2.Weltkrieg. Orvieto wurde zwar nicht direkt angegriffen aber in der direkten Umgebung gab es einen Flughafen der Luftwaffe und verschiedene Stellungen. Daher wurde auch Orvieto von einigen – aber wenigen Bomben getroffen. Und für die Bewohner ohne eigenen „Keller“ war dies ein offener Luftschutzraum. Dann war auch die Führung durch und wir konnten wieder die Sonne geniessen. Aber die Tour und die Erläuterungen waren sehr gut.

Für uns ging es dann an das andere Ende der Stadt. Dort gibt es einen besonderen Brunnen. Ein gewitzter Architekt hat sich etwas besonderes einfallen lassen. Einen Brunnen mit einem doppelten „Treppenhaus“. Das Wasser wurde mit Eseln in die Oberstadt gebracht. Damit der Transport ohne Probleme ablaufen konnte hat ein Baumeister ein doppeltes Treppenhaus entwickelt – das heißt ein Gang aufwärts und ein Gang abwärts. Die Esel haben sich nicht gegenseitig den Weg versperrt.

Brunnentreppenhaus

Brunnen Ein- oder Ausgang in der Oberstadt

Diese besondere Lösung wurde in dieser Zeit ein „Wallfahrtsort“ für Baumeister und Architekten. Nach dieser Besichtigung sind wir müde zu unserem Roller zurück und haben uns auf den Heimweg gemacht. War ein toller Ausflug mit vielen interessanten Highlights.