La Valle dei Calanchi

Das Tal der Ödlande

Am Donnerstag haben wir uns für eine Ausfahrt mit dem Roller durch die Umgebung entschieden. Schon seit dem Spaziergang durch den Ort am Tag unserer Ankunft konnten wir einen ersten Eindruck von dieser beeindruckenden Landschaft erhalten und wollten uns das genauer ansehen.

So starteten wir von Lubriano eine schöne Rundtour mit Panoramablick auf die Schluchten. Durch Erosion entstanden hier tiefe Rinnen in der Landschaft. Dadurch bedingt können sich die Pflanzen nicht auf dem Boden halten und es sieht im Tal zum Teil sehr karg aus.

Besonders schön konnten wir das von einem Aussichtspunkt erkennen. Der Weg führte über einen Bauernhof. Am Eingang des privaten Geländes wurde auf den Aussichtpunkt hingewiesen und darauf, dass es drei große weiße (Hüte-) Hunde gibt. Wir standen noch ein wenig unschlüssig vor der Hofeinfahrt „Ist das wirklich der richtige Weg?“, da kam auch schon der Bauer mit seinem Traktor angerollt und sagte, ja zur Aussicht geht es rechts über sein Gelände. Und was für eine Aussicht

Vor dem Verlassen des Bauernhofs wurden wir auf ein Gläschen Rotwein eingeladen und konnten auch Schafskäse direkt vor Ort einkaufen.

Verabschiedet wurden wir von Hühnern, einem Hahn, einigen Katzen, Eseln und Pferden. Der Platz wirkte wie ein Idyll.

Pavia

(26.09.2023)

Pavia liegt etwas 30 km südlich von Mailand in der südwestlichen Lombardei.

Wir werden uns diese Gegend jedoch ein anderes Mal ansehen. Dieses Mal hieß es erst einmal zurück nach Tarragona zu fahren.

Der Weg ist das Ziel …

(siehe weiter unten Beitrag vom 27.09.2023)

Vom (Gran)Paradiso über die Poebene in den Piemont

(22.09.2023)

Krass, wie sich die Landschaften innerhalb weniger Kilometer ändern. Morgens fahren wir runter aus den kargen, felsigen Bergen, Mittags fahren wir durch die grüne, flache Ebene des Po und am Abend kommen wir im hügeligen Weinanbaugebiet Piemont (Montferrato) in dem Dorf Fubine an.

Nach Fubine sind wir eigentlich nur gekommen, weil das Dorf gut gelegen in der Nähe von Asti liegt und dort ein Stellplatz ist. Auf goggle maps ist es nicht mehr als ein kleiner Flecken. Vielmehr als eine Straße durch den Ort gibt es nicht. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick hat sich das Dörfchen einen Platz in unseren Herzen erobert.

Beim ersten Spaziergang durch den Ort kommen wir zufällig bei der Touristeninformation vorbei und oft gehe in hinein und frage, ob es zur Zeit etwas besonderes zu sehen gibt, wie z.B. ein Fest, ein Markt, eine Ausstellung. Das Gebäude sieht von außen schon besonders aus. Ich will sehen, wie es innen aussieht und gehe rein. Dieses Mal haben wir ganz besonderes Glück.

Die Mitarbeiterin bat mich für 2 Minuten draußen zu warten und dann wieder hinein zu kommen. Ich fand das zunächst etwas befremdend. Aber gut. Ich bin raus zu Alfredo. „Wir sollen in 2 Minuten rein kommen“.

Als wir wieder rein kommen deutet die Mitarbeiterin zur Treppe, die tief in einen Keller führt. Die 2 Minuten hat sie genutzt, um duzende Kerzen anzuzünden.

Es gibt in Fubine und den umliegenden Döerfern eine Besonderheit, die sogar 2014 Teil des Weltkulturerbes ist. Und zwar wurden unter den alten Häusern, als Anhängsel der Keller weitere Räume gegraben, um Wein in Flaschen oder auch in Fässern zu lagern. Je nach handwerklichem Geschick der Bewohner sind es mal einfache Nischen oder auch mal ganz aufwändige Kellergewölbe.

Die beiden Bilder ohne Kerzenschein sind aus dem Keller unter einem Restaurant, wo wir zweimal zum Essen waren. Ja, der Ort hat uns so gut gefallen, dass wir 4 Tage dort geblieben sind und das Essen war beim ersten Mal so gut, dass wir auch das Restaurant ein zweites Mal besucht haben.

In einer Kirche war ich ganz angetan von den detaillierten Steinmetz-Arbeiten an der Decke.

Ein so kleiner Ort mit nur 1500 Einwohnern und so eine prachtvoller Kirche!? Kam mir schon komisch vor. Aber es hat gedauert, bis ich den Bluff erkannt habe.

Am Ortsausgang gab es noch ein Schloss mit angrenzendem Park, den Palazzo Bricherasio. Heute ist darin ein Altersheim für Männer (ich meine sogar gelesen zu haben insbesondere für Opernsänger). Es gab dort eine große Terrasse mit Blick über die Weinberge. Es schien, als ob Mann dort einen schönen Lebensabend verbringen könnte.

Einen Tag haben wir genutzt, um mit dem Roller nach Asti zu fahren. Asti ist bekannt für seine Weine, insbesondere für den Schaumweine. Aber auch berühmt für ein Pferderennen „ohne Sattel“, den historischen Palio. Das Fest findet jedes Jahr im September statt. Dieses Jahr in der Woche bevor wir dort waren. Die ganze Stadt war aber noch mit den Fahnen der verschieden Familien/Vierteln geschmückt.

Asti ist reich an mittelalterlichen Kaufmannshäusern und Palästen, von denen viele monumentale Türme haben. Asti war bekannt als die Stadt der hundert Türme.

Gran Paradiso

(21.09.2023)

Von Turin aus haben wir einen Abstecher in das Aostatal im Nordwesten gemacht. Hier befindet sich der Nationalpark Gran Paradiso. Ein wenig Bedenken hatten wir schon. Die Straßenkarte zeigte kleine Dörfer mit schmalen Straßen, und auch wegen der Höhe der Berge und dem Wetter. Schließlich liegt der Nationalpark im Hochgebirgsgebiet der westlichen Ausläufern der Alpen.

Wir waren dann auch froh am Campingplatz angekommen zu sein, die schmalen Straßen bis hierhin hat Alfredo gut gemeistert. Wir waren nahezu die einzigen Gäste auf dem Campingplatz, der wirklich sehr schön an einem rauschendem Gebirgsbach gelegen ist.

Wir haben unser Wohnmobil abgestellt und sind für die restliche Strecke auf unseren Roller umgestiegen.

Unser kleiner Elektroroller hatte ganz schön den Berg hinauf zu arbeiten. Aber es hat sich gelohnt.

Die Aussicht war schon beeindruckend.

Am Ende der Straße haben wir den Roller abgestellt.

Hier oben herrschte Stille. Aber was war das? Alfredo hast du das Pfiepen auch gehört? Ja, das sind Murmeltiere. Ich habe das erste Mal in meinem Leben Murmeltiere gesehen.