Turin – 12.-18.Sept.

Turin (13.Sep) – hier wollten wir ein paar Tage stehen und hatten uns einen Campingplatz in einem der vielen „Vororte“ von Turin gesucht. In Pianezza wurden wir fündig. Einen tollen Platz mit schönen Stellplätzen und auch nicht weit von Turin. Wir konnten mit unserem Roller die Stadt sehr gut erreichen. Und Parkplätze für Motorräder/Vespas ist in Italien überhaupt kein Thema – perfekt!!

Der erste Eindruck war — hui — große Stadt – Große Plätze – Breite Straßen – Viele Arkadengänge.

Die erste Frage war: „Wie starten wir und wo?“

Also erstmal Pause und beraten.

Auf einem der großen Plätze gibt es auch sehr schöne und in jedem Reiseführer aufgeführte Cafés. Wirkliche Schmuckstücke! Und mit „merkwürdigen“ Traditionen. Während wir unter den Arkaden saßen viel uns auf das sehr viele Leute dem Stier auf eine bestimmte Stelle traten und sogar den Fuß drehten.

Da war schon eine richtige Delle im Boden.

Vom Café haben wir auch ein paar Bilder gemacht. Die Verführungen waren groß.

Unsere Entscheidung für den ersten Tag war ein Museum. Aber da wir in Frankreich so viel Kunst uns angesehen haben entschieden wir uns hier für etwas ganz anderes. Aus irgendeinen Grund ist in Turin das größte Museum für Ägyptische Geschichte nach dem neuen Museum in Kairo. OK – passt nicht wirklich zu Turin und es sprang auch nicht so der Funke über wie ggf. in Kairo, aber es war sehr gut aufgebaut und erklärt.

Hier noch ein paar Eindrücke.

Nach den vielen Grabbeigaben und Särgen und Mumien sind wir ein wenig durch die Stadt gebummelt.

Das Grabtuch haben wir nicht auf der Liste stehen und auch von einem Besuch im Juventus Museum haben wir abgesehen. Aber es gibt auch in Turin sehr interessante Kunstmuseen. Aber davon im nächsten Kapitel.

Ormea – 11.Sept.

Unser erster Stopp in Italien war nicht weit hinter der Grenze. Wir hatten in den Stellplatz-APPs in diesen Ort einen Wohnmobilplatz gefunden – daher war es unser erstes Ziel. Es war ein kleines Städtchen im Piermont. Der Stellplatz war leider nicht geöffnet, aber nach telefonoscher Rücksprache durften wir uns „einquartieren“.

Der Ort selber war sehr nett und es gab auch Restaurants – dafür das es nur ca. 1500 Einwohner hatte. Wir hatten in diesem Ort unsere erste Pizza und die war richtig lecker!! Ansonsten war es nur ein „Schlafplatz“.

Wir hatten uns entschlossen doch erst in den Norden zu fahren und nicht an der Küste zu bleiben. Also war die nächste geplante Station in Richtung Turin. Mal sehen was da so kommt.

Frankreich

So – jetzt ist das Kapitel Frankreich fertig. Ist etwas lang, da es „nur“ eine Zusammenfassung ist. Trotzdem viel Spaß beim lesen

Chapelle du Rosaire de Vence (Rosenkranzkapelle in Vence) von Henri Matisse

Es wird Zeit mal wieder etwas zu schreiben.

Wir sind aktuell an der Côte d’Azur in der Nähe von Nizza in Cagnes-sur-Mer.

Am 31.07.23 haben wir die Eifel wieder in Richtung Tarragona verlassen. Weil die Reise nach Tarragona als eine Überraschung geplant war und „geheim“ bleiben sollte, haben wir mit unserem Reisebericht pausiert.

Jetzt werden wir quasi im Zeitraffer nachliefern. Hier waren wir in der vergangenen Zeit:

Wir werden hier mit dem ersten Ort vom 01.08. starten., dann 02.08. …. bis heute 10.09.23. Also quasi den zuerst besuchten Ort Bourbonne-les-Bains zuerst und bis wir in Nizza angekommen sind. Jeden Ort der erwähnt wurde, werde ich oben durchstreichen, bis wir mit dem Text auch in Nizza angekommen sind. (Nizza ganz dann am Ende Textes stehen, also immer bis nach unten schauen, ob wir was Neues ergänzt haben – Ob das jetzt so verständlich war? Ich hoffe es und fange jetzt mal an.

Bourbonne-les-Bains – 01.08.2023

Der Ort ist ein bekannter alter Themalbadort. Vielmehr gibt es dazu nicht zu sagen. Es gibt mehrere Thermalbäder und jede Menge Hotels und Pensionen, die auf entsprechende Gäste eingestellt sind. Auf unserem Stellplatz haben wir ein Pärchen kennengelernt, welches regelmäßig dort zur „Kur“ ist. 20 x und dann immer im Wohnwagen, der Kosten wegen.

Besançon 02.08.2024

Besançon ist ein schönes Städtchen in der Nähe von Lyon. Es war lange das Zentrum der Uhrmacherei in Frankreich. Es gab tausende Menschen, die in mehreren großen und kleinen Uhrmachereien arbeiteten. Heute gibt es das Museum der Zeit (Musée du Temps) mit einer riesigen Kollektion von verschiedensten Zeitmessern von Steinuhren, Sanduhren über Sonnenuhren und unzählige Armbanduhren, aber auch eine Atomuhr. Es wird natürlich auch die Produktion, die Werkzeuge und vieles mehr dargestellt.

Außerdem gibt es ein berühmtes Foucaultsche Pendel zu sehen, welches den Rhythmus der Erdrotation bestimmt.

Und gegenüber vom Museum ist ein Uhrmacher, der hat große Standuhren, die sind so schön und ausgefallen, ich hätte am liebsten eine mitgenommen. Ach, der Platz im Wohnwagen ist begrenzt? Gut, muss mir das bestaunen reichen.

Die Stadt bleibt mir in Erinnerung, als blaue Stadt. Die Gebäude sind fast ausschließlich aus einem besonderem blau-beigen Stein gebaut.

Auf der Weiterfahrt Richtung Lyon kamen wir zufällig an der Königlichen Saline in Arc-et-Senans vorbei. Kurz im Internet nachgesehen. Es ist eine UNESCO-Weltkulturerbestätte.

Eingang zur Saline

Schon der Eingang ist für eine Salzproduktion, eigentlich handelt es sich ja lediglich um eine Fabrik, imposant und ungewöhnlich. Und das ist auch das Konzept hier. Der von König Ludwig XV. 1775 in Auftrag gegebene Bau wirkt nicht wie eine Fabrik, sondern wie ein herrschaftliches Gebäudeensemble. Von den Fabrikanlagen selber ist nichts mehr erhalten. Die Gebäude sind leer. Es gibt eine 3-D-Brille mit deren Hilfe man das Geschehen in der Fabrik und das Leben der Arbeiter auf dem Gelände nacherleben kann.

Es gab gerade eine Sonderausstellung von Jean-Michel Folon, ein belgischer vielseitiger Künstler. Mir haben seine Bilder und Skulpturen sehr gut gefallen.

Jean-Michel Folon

Lyon – 04.08.2023

Lyon begrüßte uns mit einem Blumenstrauß. Das Wetter war sehr gut zum Schlendern. Bisher kannten wir von Lyon nur die Autobahn und die Tunnel und hatten mal eine Übernachtung in der Nähe der Paul Bocuse Markthalle.

Aber jetzt wollten wir uns mal die Altstadt ansehen. Die steht unter Weltkulturerbe und ist wirklich einen Besuch wert.

Auch in Lyon haben die Römer ihre Spuren hinterlassen.

Wir haben ein paar schöne Stunden in Lyon verbracht. Auch eine oder zwei Pausen konnten uns die Tour versüßen.

Und es fanden sich auch Spuren aus Tarragona.

Auch Herr Bocuse ist allgegenwärtig.

Unser Campingplatz war etwas außerhalb, aber mit dem Roller war die Stadt schnell zu erreichen. In der Nähe des Campingplatzes gab es einen Park und die Ruine eines kleinen Schlösschens welches in der unruhigen Zeit der Revolution zerstört wurde, aber Teile des Parkes blieben erhalten. Ein großer Teil der Fläche wurde für eine große Sportanlage genutzt, aber auch Kunst hatte einen Platz gefunden. U.a. eine Schulkasse:

Alles war aus Metall – auch die Jacken im Hintergrund. Es sah sehr echt aus!

Langogne – 07.08.2023

Weiter ging es Richtung Spanien. Wir nutzen in Frankreich sehr viel die Camping-Stellplätze einer Organisation/Netzwerk „Camping-Car Park“. So haben wir auch diesen Ort an einem See gefunden.

Kleines Städtchen in den Bergen, aber gut besucht von hauptsächlich französischen Touristen. Wir sind nur eine Nacht geblieben, hatten aber Zeit uns ein wenig umzusehen. Und was gab es dort: leckere Crêpes und ein Geschäft – eine Metzgerei. Aber der Name war schon sehr vertraut.

Maison Fages

La Cavalerie -08.08.2023

Auch dieses Städtchen haben wir durch die Stellplatz-APP gefunden. Hier waren die Templer sehr stark vertreten und bis zu ihrer Auflösung bzw. Vernichtung durch den franz. König hatte der Ritterorden hier großen Landbesitz und Burgen. In La Cavalerie und im Nachbarort Saint-Eulalie-de-Cernon sind noch einige Bauten zu sehen.

Leider sind durch einen Totalausfall meiner SD-Karte im Telefon einige Bilder abhanden gekommen, so das wir kaum Fotos aus diesen Orten zeigen können.

Camarès – 09.08.2023

Die Umgebung von Camarès ist „bekannt“ für Menhir-Statuen. Diese ca. 1,5m hohen Statuen stellen Männer und Frauen dar. Entstanden sind sie ca. 3500-2300 v. Chr. Welchen Sinn diese Statuen hatten ist nicht bekannt.

Die am Wegesrand stehenden Statuen sind Nachbildungen. Die Originale stehen im Museum.

Eine weitere Besonderheit ist der Boden in der Region von Camarès.

Es gibt schöne Wanderwege durch eine rote Landschaft. Sieht etwas unwirklich aus, aber auch schön. Es war nur sehr heiß an diesem Tag und der rote Boden strahlte die Hitze ab. Es war wie in einem Backofen.

Auf dem Rückweg aus dieser Mondlandschaft haben wir eine kleine „Keksfabrik“ entdeckt. Hier wird eine Keksspezialität der Region hergestellt. Waren lecker – aber auch sehr trocken. Kaffee oder Tee muss es dazu geben – sonst „Staublunge“.

Homps-Canal de Midi -10.08.2023

Merkwürdiger Name für einen Ort in Frankreich. Auch nur durch die Stellplatz-APP entdeckt. War früher ein wichtiger Hafen am Canal de Midi und heute wird dieser Hafen von Hausbooten genutzt.

Der kleine Ort war schon eher verschlafen. Der Stellplatz war sehr neu und hatte keinerlei Baum oder Strauch. Der Wind war heftig und der Staub im ganzen Wohnmobil.

Amélie-les-Baines -11.08,2023

Einer der vielen Bäder in Frankreich- ein Thermalbad-Ort, der auch schon den Römern bekannt war. Jetzt waren wir nur noch ein paar Kilometer von der Spanischen Grenze entfernt. Der Ort Amelie sur le Baine war keine Schönheit. Vieles in der Stadt war auf die Thermalbadbesucher ausgelegt. Es gab viele Pensionen und kleine Hotels mit speziellen Angeboten für die jeweilige Dauer der Anwendungen.

Der Nachbarort Cèret war da schon interessanter. Zum einen ist es die „Kirschenstadt“ Frankreichs. Ein Körbchen mit den ersten Kirschen jeden Jahres werden in den Elysee Palast geschickt. Und es waren viele Künstler in dieser Stadt – u.a. Picasso, Dali, Manolo Hugue, Chagall u.v.a. – Céret wurde das „Mekka des Kubismus“.

Daher wurde auch ein Museum für moderne Kunst in Céret gegründet. Wir haben es besucht und es ist wirklich toll gemacht. Eine Mischung aus der Entstehung des Museums und eine tolle Sammlung von Bildern und Skulpturen.

Aus Céret stammt auch der katalanische Volkstanz „Sardana“. Er hieß ursprünglich „La Ceretane“ – aus diesem wurde dann „Sardana“.

Céret hat uns sehr gefallen und wir würden hier wieder einen Stopp einlegen, wenn sich die Möglichkeit ergibt.

Spanien -Tarragona und wieder Frankreich

Und da waren wir wieder in Tarragona. Es sollte eine Überraschung für meinen Vater werden. Er feierte seinen 80-sten Geburtstag und wir waren dann im Restaurant. Wir sind noch ein paar Tage in TGN geblieben und haben uns wieder auf den Weg gemacht. Wieder durch Frankreich. Viele der Städte haben wir nicht wirklich besucht. Elne, Montagnag und Bellegard Port waren sozusagen „Schlafplätze“ und Stellplätze mit Ver- und Entsorgung.

Aber es gab auch eine Ausnahme – Montagnag. Hier haben wir eine Nacht auf einem Weingut verbracht, inkl. Weinverkostung. Das war sehr schön und hat auch Spass gemacht.

Nach diesen vielen kurzen Stopps und als wir wieder nüchtern waren haben wir uns doch noch für einen längeren Stopp entschieden – Marseille. Eine Bucht weiter gab es einen Campingplatz in Cassis. Von dort konnten wir mit einem Bus nach Marseille reinfahren.

Nach den vielen kleinen, verschlafenen Städtchen war Marseille und auch Cassis ein krasser Wechsel. Cassis ist ein bekannter und sehr stark besuchter Urlaubsort. Und Marseille ein großer Topf Menschen aus allen Regionen.

Die Küste der Region ist toll. Wir sind mit dem Roller über die 15 km lange, kurvenreiche Küstenstraße, eine schöne Strecke (Panoramastraße „Route des Crêtes“) von Cassis über die Berge gefahren in den nächsten Ort La Ciotat gefahren.

Bei höheren Windgeschwindigkeiten wird die Strecke gesperrt. Ich kann mir sehr gut vorstellen warum!

Die Strecke führt vorbei an den höchsten Klippen Frankreichs. Die Aussichtspunkte waren wirklich toll! Wie gesagt Cassis ist eine Touristenattraktion, aber mit Regeln. Das sollte in vielen Städten eingeführt werden:

Badekleidung nicht in der Stadt!!

Dann der Ausflug nach Marseille. Grosse Stadt mit imposanten Hafen. Der alte Hafen ist mitten drin und heute hauptsächlich für Yachten und Sportboote.

Der alte Hafen ist von drei Seiten umbaut von schönen (hauptsächlich) alten Häusern. An der Kopfseite beginnt eine breite Prachtstraße welche mit dem Champs Elysee verglichen wird. Hier kann man schon ein paar Stunden verbringen. Wir haben uns noch ein kleines Libanesisches Restaurant ausgesucht und sehr lecker gegessen.

Diese kleinen E-Flitzer haben wir in Südfrankreich sehr oft gesehen.

Nach Marseille ging es weiter Richtung Osten. Das nächste Ziel war Nizza. Auf dem Weg dahin haben wir nochmal im Hinterland einen Stopp eingelegt. Hier war es so dunkel das wir Sterne bis zum abwinken gesehen haben und dann flogen auch noch die Skylink Satelliten in einer Kette vorbei. Aber weiter Richtung Nizza. Hier haben wir viel Glück gehabt. Der Campingplatz hatte noch einen Platz für 5 Nächte frei. Da haben wir nicht abgelehnt. Am nächsten Morgen hatten wir doch noch einen kleinen Schock. Ich habe nach mehreren Tagen mein Mailprogramm geöffnet und las zu meinem Entsetzen ein Schreiben der Firma wo wir ein Lager angemietet hatten. Dieser teilte uns mit das das Lager aufgelöst wird und wir bis Ende Okt. unseren Lagerraum ein anderes Lager in Tarragona verlegen müssen. Da war kurzzeitig der Ruhepuls auf 200. Was jetzt? Wie denn? Wieso? So’n schei…

Nach ein paar Mails ging der Puls langsam wieder runter. Die Firma hat den ganzen Umzug organisiert und alles ist im neuen Lager — na so hoffen wir jedenfalls. Also langsam wieder auf Nizza konzentrieren. Die. Entfernung  zum Zentrum war nur eine kurze Tour mit dem Roller – an der Küste entlang – vorbei am großen Flughafen – trotzdem schöne Strecke. Jetzt muss ich erstmal wieder Bilder vorbereiten. Gleich geht es weiter.

Aber nochmal zurück – die Fahrt nach Nizza aus Richtung Nord-West. Ich war mir nicht bewusst das es da solche Serpentinen und enge Straßen inkl. Kurven gibt. Mit jedem Meter wurde das Wohnmobil grösser. Das war eine ziemliche Arbeit am Lenkrad.

Ich war mal um das Jahr 2000 in Nizza – nur für ein paar Tage. Aber ich habe nichts wiedererkannt. Das große Kongresszentrum im Zentrum der Stadt (da fand meine Veranstaltung statt) sieht heute etwas anders aus …

… es wird zur Zeit abgerissen.

Ansonsten ist die Stadt voll mit Kunst – aus Straßen und Plätzen und jede Menge Museen. Der Affe und der Kopfklotz gehört auch dazu. Übringens ist der Kopfklotz Teil der Städtischen Bibliothek von Nizza.

Die Altstadt von Nizza mit den kleinen Gassen ist am Wochenende ziemlich „voll“. Aber das änderte sich erheblich in der Woche.

Wie haben uns entschlossen das Museum für moderne Kunst (MAMAC) zu besuchen.

Das hatte mehrere Vorteile: Im Museum war es kühl und man konnte sich ein paar schöne, interessante, komische und …. Kunstwerke ansehen. Der nächste Tag sollte so weitergehen — noch mehr Kunst. Oberhalb von Nizza auf einem der Hügel mit Serpentinen liegt die „Fondation Maeght“. Hier hatte sich ein betuchtes Ehepaar einen sehr ungewöhnlichen Wohnraum geschaffen. Der Garten war voll mit Skulpturen von Miro – von ihm persönlich für diesen Platz entworfen und entsprechend aufgebaut. Er fand die Idee des Ehepaares so gut das er einen ganzen Bereich im Garten gestaltet hatte. Dazu kamen noch weitere Künstler mit ihren Ideen. Es entstand ein sehr beeindruckendes Museum. Hier ein paar Eindrücke:

Und so ging es Nizza immer weiter. Überall Kunst, Museen, Wohnhäuser von Künstlern, Kirchen entworfen von Künstlern usw. usw. Aber es war toll. Zwischendurch gab es auch mal Zeit für einen Snack. Eine kleine Spezialität von Nizza sind „Brötchen mit Salat, Eier, Thunfisch, Sardellen, Kapern, Oliven, Olivenoel und Zwiebeln“ – also ein mediterranes Döner 😉

aber natürlich nur mit exklusiven Ausblick

Aber zurück zur Kunst. Unser Campingplatz war in Cagnes-sur-Mer. Dort liegt auch die Burg Grimaldi. Heute – natürlich – ein Museum. Aber die kleine Ortschaft rund um die Burg ist auch sehr schön. Und – natürlich – hat auch hier mindestens ein berühmter Künstler gewohnt/gelebt. In diesem Fall Yves Klein – berühmt für seine Bilder mir diesem besonders intensiven BLAU – das war seine Haustür:

Aber dieser kleine Ort mit seinen engen Gassen und alten Häusern war sehr reizvoll.

Es gab auch Hinweise auf die Berufe der Hausbewohner.

Aber Nizza und Umgebung hatte noch mehr zu bieten. Da gab es zum Beispiel eine andere Art von Kunst. Die Stadt Grasse hatte eine sehr duftende Vergangenheit. Hier gab es sehr viele Parfümhersteller. Und heute gibt es ein „Parfüm-Museum“ und eine schöne Stadt. man sieht ihr an das es mal eine sehr wohlhabende Stadt gewesen ist.

Das Museum erzählte die Entwicklung von „Parfüm“ mit den ersten dokumentierten Rezepten der Ägypter bis in heutige Zeit. Auch die Entwicklung der verschiedenen Herstellungsarten wurde beschrieben. Leider waren sehr viele Informationen in französisch und nicht alles war übersetzt. Ich hätte mir mehr über die Informationen über Produktion und Herstellung gewünscht und weniger Flakone — aber trotzdem ein Besuch wert.

Und immer wieder ein Abstecher nach Nizza.

Wie ihr vielleicht merkt gibt es einen Unterschied in den Berichten. Einen großen Teil muss aus den Erinnerungen entstehen, da wir in Frankreich kein Internet hatten. Zusätzlich hat meine SD-Karte im Telefon ihren Geist aufgegeben und alle meine Bilder waren weg. Somit baut der Bericht auf den Fotos von Karin auf und auf „lückenhafte“ Erinnerungen. Die meist gestellten Fragen sind zur Zeit: „Wo ist das denn? Wo hast du dieses Foto gemacht? Was sehe ich denn hier?“ Daher sind unsere Berichte nicht so ausführlich – auch weil wir die Zeit aufholen wollen – wir sind inzwischen in Italien – in der Nähe von Turin. —- Also weiter im Text. 😉

Einen weiteren Ausflug haben wir nach Antibes gemacht. Hier sind so viele „Geldsäcke“ versammelt das es sogar ein „Baie des Milliardaires d´Antibes“ gibt. Aber die Altstadt ist nett und der Hafen voller Yachten. Bei unserem Rundgang haben wir eine weitere Spezialität der Region probiert – „SOCCA“ – ein Crepes aus Kichererbsen Mehl, ohne Ei — nur Wasser und Mehl. War lecker!! In dem gleichen Lokal saßen und aßen eine Gruppe britischer Frauen. Die vielen vor allem durch ihre sehr ausgewählte Kleidung auf – aber seht selber:

Aber zurück zu dem Hauptthema – Kunst. Nizza und die Umgebung hat viele Künstler angezogen und viele haben hier ihre Spuren hinterlassen. Es gibt ein Haus Matisse bzw. jetzt Museum, Museum Marc Chagall, das Haus von Renoir – jetzt auch Museum, aber auch so besonderes wie eine kleine Kapelle die von Matisse komplett gestaltet worden ist. Wir haben uns für das Haus Renoir, die kleine Kapelle von Matisse und den kleinen Ort Saint-Paul-de-Vence entschieden. Der Reihe nach.

Das erste Ziel war Saint-Paul-de-Vence. dieser Ort hat sich zu einem Kunst-Freilicht-Museum entwickelt. Entsprechend groß war auch der Andrang am Wochenende. Nicht nur das überall Kunst steht, hängt und liegt oder auch die Gassen voller Galerien sind mit wirklich tollen Stücken – alle rennen auch an ein unscheinbares Grab auf dem Friedhof und machen Selfies mit Grabstein. Hier wurde Chagall beerdigt. Selbst auf dem Friedhof gibt es Kunst. In der kleinen Friedhofskapelle hängt ein Bild mit einen Portrait von der jungen Rosa Luxemburg. Außer das es sehr gut besucht war und sich die Menschen durch die kleinen Gassen drängten, war dieses Örtchen schon etwas besonderes. Aber seht selbst:

Wie ging es weiter – natürlich mit Kunst. Im nächsten Ort stand eine kleine Kapelle. Matisse hatte sie entworfen von A bis Z und nannte es am Ende sein Meisterwerk. Leider durften keine Bilder in der Kapelle gemacht werden. Matisse hatte nach einer Operation eine Nachtschwester. Diese Nachtschwester war auch für einige Zeit sein Modell. Später wurde die Nachtschwester Nonne – Schwester Jacques-Marie. Es gibt die Geschichte das Matisse sich in seine Nachtschwester/Modell verliebt hat und er sie auch heiraten wollte. Aber ihre Entscheidung machte einen Strich durch diesen Plan. Matisse und Schwester Jacques-Marie blieben auch später in Kontakt. Die Dominikanischen Schwestern planten einen Gebetsraum, da ihnen nur eine kleine Kammer zur Verfügung stand. Matisse versprach die Leitung des Projektes zu übernehmen. 1948 startete Matisse seine Arbeit und 1951 war das Projekt vollendet. Bei der Eröffnung konnte Matisse auf Grund seiner schweren Krankheit nicht mehr teilnehmen und 1954 verstarb er. Aber die kleine Kapelle ist wirklich ein kleines Schmuckstück.

Wie komme ich nur an Bilder??!!

Ach so … noch eine Besonderheit in dieser Gegend. Hier wird nicht vor „springenden Hirschen“ gewarnt, sondern vor Wildschweinen.

So langsam kommen wir zum Schluss unserer Schnellzusammenfassung. Das letzte Highlight war der Besuch des Museum Renoir. Renoir zog 1908 nach Collettes. Dieses Haus hat einen großen Garten mit sehr großen Olivenbäumen. Man kann die Räumlichkeiten besichtigen, erfährt etwas über die Familie und natürlich gibt es auch einige Kunstwerke.

So – das war unser Trip durch Frankreich – einmal von Ost nach West und wieder zurück. Jetzt geht es weiter mit Italien. Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend und viel Spaß mit unseren Geschichten. Bis bald!!!

Auf dem Weg nach …

Wir tasten uns langsam voran. Italien ist unser Ziel. Noch rollen wir durch Frankreich. Die hohen Temperaturen haben uns noch langsamer gemacht, bzw. die Etappen kürzer. Aber wir sind weder auf der Flucht, noch werden wir gehetzt. Zur Zeit machen wir halt in der Nähe von Marseille. Hier bleiben wir für ein paar Tage. Leider haben wir keine SIM-Karte für Frankreich und haben daher nur eingeschränkt Zugang zum Internet. Aber ab Italien wird es besser. Wenn ich ein gutes freies Netz finde zeigen wir auch ein paar Bild. Bis bald 👋🏽

Verdun

Was und wie schreibt man über Verdun. Ein nicht einfaches Kapitel in der europäischen (Welt-) Geschichte. Zuerst ein großes Lob an die Verantwortlichen der Stadt, Region und Frankreich – wir finden das dieses Thema Verdun 1. Weltkrieg sehr gut dargestellt wird. Die Schau- und Informationstafeln sind sehr gut beschrieben. Und fast alle zeigen auch die Informationen in Englisch und Deutsch.

Wir haben nicht so viele Fotos gemacht. Wir sind mit dem Roller durch das ehemalige Schlachtfeld gefahren, haben an vielen Punkten einen Stop eingelegt und uns die Informationstafeln durchgelesen.

Hier verlief die Front und hier stand mal eine Ortschaft „Bezonvaux“

Auf diesem Schlachtfeld sind auf jedem qm 2 Granaten eingeschlagen. Noch immer findet sich Munition. Der Mutterboden ist dünn und hat immer noch erhöhte Spuren von Giftgas. Es wird immer wieder gewarnt die Wege zu verlassen. Die Bäume in der Region sind zwar hochgewachsen aber mit sehr dünnen Stamm wegen der Belastung des Bodens und der Gifte. Trotzdem erscheint es wie ein Naturschutzgebiet.

Neun Ortschaften sind in diesem Frontabschnitt ausradiert worden und auch nicht wieder aufgebaut, wegen der Risiken. Aber jede Ortschaft hat weiterhin einen Bürgermeister. Dieser hat aber kein Stimmrecht bei der Wahl des Präsidenten. Das wurde wenige Jahre nach dem Krieg so entschieden. In Bezonvaux steht eine kleine Kapelle zum Gedenken an die Opfer. Das Gebäude war leider verschlossen, aber ich konnte ein paar Bilder von den Fenstern machen.

Weiter ging es zu einer Stellung der Franzosen- Fort de Vaux. Die Beschreibungen der Geschehnisse waren bedrückend. Wie das die Menschen ausgehalten haben bleibt mir ein Rätsel.

Auf dem Weg zu dem Fort kamen wir noch an diesen Stein vorbei.

Geländemarke als Zeichen der letzten Frontlinie

Dieser Stein zeigte den letzten Frontverlauf an. Am Ende standen beide Kriegsparteien bis auf wenige Meter genau auf der Linie wie zu Beginn des Krieges. Dafür sind nur hier um Verdun über 300.000 Menschen gestorben.

Viele dieser Toten liegen hier – im „Ossuaire de Douaumont“ – das Beinhaus von Douaumont. Hier liegen die Gebeine von über 130.000 Soldaten, welcher Nation auch immer, welche nicht mehr identifiziert werden konnten. Zusätzlich ist vor dem Beinhaus ein Soldatenfriedhof mit über 14.000 Gräbern von französischen Soldaten. Und das ist nur einer von vielen Soldatenfriedhöfen.

Auf dem Weg haben wir noch dieses Mahnmal gesehen – Monument du Lion de Souville. Ein Bildhauer, welcher auch bei Verdun dabei war, hat nach dem Krieg dieses Monument geschaffen. Es zeigt einen toten Löwen. Es symbolisiert den äußersten Punkt der deutschen Offensive Richtung Verdun und soll die erschöpften, gefallen deutschen Soldaten darstellen – bayerischer Löwe wegen der bayerischen Einheiten.

Verdun und Umgebung ist natürlich voll von diesen Landmarken. Aber die Stadt macht einen guten Eindruck. Der Fluss ist in die Stadt integriert, viele Restaurants befinden sich am Flussufer und laden bei schönen Wetter ein. Aber auch in Verdun ist der Zeitabschnitt 1. Weltkrieg ein Thema. Verdun war schon lange eine Garnisonsstadt und entsprechend „hochgerüstet“. Es gibt eine Zitadelle – heute würden wir sagen Bunker von riesigen Ausmaßen. Eine unterirdische Stadt in der Stadt – 700 x 800m mit 4km langen Tunnelsystem.

Heute kann man einen Teil besuchen und wird mit einer Lore durch die Tunnel gefahren. Mit einen Art 3d Brille wird eine Story erzählt um das Leben in dieser Zeit und unter diesen Umständen zu erläutern. Das ist sehr gut umgesetzt.

So – das war unser Besuch in Verdun. Wir machen heute Pause und verarbeiten die vielen Eindrücke und morgen geht es dann weiter.

Troyes – eine Überraschung für uns

Nach Orléans haben wir uns weiter Richtung Osten bewegt und kamen an die Stadt Troyes. Hier sollte es einen schönen Stellplatz geben. Das war das Ziel und 2 ruhige Nächte. Der Stellplatz ist wirklich top. Aber die wirkliche Überraschung war Troyes. Eine sehr schöne Stadt mit unglaublich vielen Fachwerkhäusern. Wir hatten zwar manchmal das Gefühl die Handwerker aus der Zeit hatten sehr krumme Werkzeuge oder einen Knick in der Optik, aber absolut sehenswert! Hier ein paar Impressionen

Gleich kommt Pippi Langstrumpf rausgehüpft …
… fast — ein bisschen …

Es gab auch einige Gebäude aus Stein. Waren auch ganz nett 🥱

Ein bisschen Pomp gab es auch, aber eher zurückhaltend.

Ein paar Kirchen gab es auch noch – eigentlich ziemlich viele. Hier ein paar Schnappschüsse.

Holzdachkonstruktion
Was die 2 da oben wohl zu besprechen hatten

Es gab einen sehr schönen Rundgang durch die Stadt und die kleinen Gassen in der Altstadt. Troyes ist auch der Hauptort in der Champagne 🍾. Davon war aber wenig zu sehen. Wir hatten Sektbars oder andere „Verköstigungsstellen“ erwartet – totale Fehlanzeige.

Dafür wollen sie einem die Form der Altstadt als Sektkorken verkaufen. Also ein Champagner Tasting wäre uns lieber gewesen.

Sektkorken (quer) ohne Flasche und Glas – also kein Champagner

Aber egal – dieser Ausflug hat sich gelohnt. Wir können dieses Städtchen nur empfehlen. Vielleicht sollte man kommen wenn eine der großen Champagner Messen oder Feste stattfindet. Dann kommt auch noch flüssiger Genuss dazu!

Orléans

Da wollten wir uns die Stadt welche durch Jeanne d’Arc berühmt geworden ist, in Ruhe ansehen. Und was war – wir erwischen die letzten Stunden der jährlichen Gedenkfeier an der Befreiung von Orléans durch die junge Jeanne – 8.Mai und dann auch noch der in Frankreich gefeierte Tag der Befreiung oder auch “Victory in Europe Day”. Naja, jetzt wissen wir wenigstens warum die Straßen so voll waren. In Deutschland wird dieser Tag ja nicht so gefeiert. Frage ist – Wieso nicht? Schließlich ist auch dieser Teil von Europa befreit worden. Sollte auch gefeiert werden.

Naja – egal – das Wetter war so lala und dann sind alle Städte grau – trotz der vielen Fahnen.

Straßenzug in Orléans mit Absperrungen und Fahnen

Die große Kirche in Orléans war auch sehr heftig geschmückt- ich hatte den Eindruck ich sehe eine Folge von Harry Potter in Hogwards oder König Artus Tafelrunde. Schon ungewöhnlich!

Auch vor der Kirche ging es mittelalterlich zu.

Ein paar Meter weiter war in einem sehr schönen, großen Innenhof ein Mittelaltermarkt aufgebaut. Auch hier liefen eine Jungfrauen und Knappen durch die Gegend. Und es gab viele Verkaufbuden. Sehr nette Atmosphäre!

Bei einem Rundgang durch die Straßen haben wir dann auch Jeanne gefunden. Als Reiterstandbild in Ritterrüstung.

In Stadt waren Bronzefiguren des deutschen Künstlers Markus Lüpertz.es war eine Austellung mit den Titel „Der Göttermacher“. Die Stadt war sozusagen ein Freilichtmuseum.

So – das war es auch schon zu Orléans. War ganz nett, aber hat uns nicht wirklich begeistert.

Aber wir hatten einen schönen Stellplatz direkt an der Loire. War nur ein paar Minuten mit dem Roller vom Stadtzentrum Orléans entfernt. Wir haben ein paar regenfreie Minuten genutzt und sind an der Loire spazieren gegangen. Ein sehr ruhig fließender Fluss. Auf einer Insel haben wir eine Kolonie Schwäne und andere Wasservögel beobachten können. Auch sonst war der Spaziergang sehr schön.

Wir haben die Zeit genutzt und eine Reinigung aufgesucht. Selten hatten wir so einen schönen Weg zu einer Reinigung zurückzulegen.