Alicante-Benidorm

(10.12.-13.12.2023)

Weiter geht es Richtung Süden. Wir haben uns für einen Campingplatz in der Mitte der Strecke der Städte Benidorm und Alicante entschieden. Das Highlight in diesem Fischerort ist dieser Wachturm am Meer und es gab noch im Meer in den Fels geschlagene sogenannte „Prinzessinen-Bäder“ von den Römern (waren aber geschlossen)

Wir haben einen Tag eine Rollertour nach Alicante unternommen. Kann man machen, muss man aber nicht. Es gab ein paar nette Sachen zu sehen, aber wir hätten auch nichts verpasst, wären wir nicht da gewesen. Überraschend war diese vor dem Rathaus stehende imposante, riesige Krippe.

Nicht weit davon befindet sich die Basilika Santa Maria, die älteste aktive Kirche in Alicante. Sie wurde zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert im Stil der valencianischen Gotik über den Überresten einer Moschee erbaut.

Einen Tag später sind wir dann nach Benidorm gefahren. Ich hatte schon Bedenken. Schließlich ist es laut dem Spanischen Wikipedia „Bekannt als das „New York des Mittelmeers“, Benidorm ist die Stadt mit den meisten Wolkenkratzern Spaniens. Die Stadt mit den meisten Wolkenkratzern pro Einwohner der Welt und die Stadt mit den zweitmeisten Wolkenkratzern pro Quadratmeter weltweit, nur hinter New York.“

Und tatsächlich fallen erstmal die Hotels ins Auge. Es hat natürlich Gründe, warum so viele Urlauber gerade doch Urlaub machen. Das Klima ist während des ganzen Jahres gut und es gibt ellenlange Strände. Jetzt im Dezember waren fast ausschließlich Engländer dort und fast ausschließlich Rentner. Die lange Promenade wurde gerne und reichlich mit elektrischen Seniorenroller rauf- und runtergefahren.

Alfredo und ich haben aber unsere Nischen gefunden.

Die Sehenswürdigkeit schlechthin ist der sogenannte „Balkon“. Dabei handelt es sich um einen Felsen, auf dem früher eine Festung stand. Heute gibt es an der Stelle nur noch wenige Steine und eben die Aussichtsplattform „Balkon“.

Auf dem Bild ist der Balkon, im Hintergrund die Hochhäuser und im Vordergrund rechts ein Elektroroller für Senioren zu sehen. Das besondere hier ist, das die als Tandem konstruiert sind. Eine Person fährt und die zweite sitzt hinten und genießt.

Anschließend waren wir noch in einem kleinen Fotographie-Museum. Auf 3 Etagen waren wir die einzigen Besucher. Quasi eine Ruhe-Oase in einer Stadt mit Massentourismus.

Und dann gab es noch Kunst an einer Mauer …

Tárbena

(08.-09.12.2023)

An der Küste sind die Campingplätze und Stellplätze wegen der Feiertage weiterhin belegt. Also fahren wir wieder ins Hinterland von Valencia. Es soll einen Stellplatz in dem Dorf Tárbena geben. Wir versuchen es. Es geht vom Meer Serpentinen hinauf in eine Berglandschaft, rechts und links Obstplantagen weitflächig mit Netzen abgehängt. Da Orangen, Zitronen, Oliven nicht mit Netzen geschützt werden, rätseln wir, welche Früchte es sein können. Es stellt sich heraus, das es Nispeln sind. Außer uns strampeln sich viele Fahrradfahrer die Serpentinen hinauf.

Endlich oben angekommen, stellen wir fest, dass die 4 Wohnmobilstellplätze belegt sind. Auf einem Stellplatz steht ein normales Auto. Für uns in diesem Moment ärgerlich. Es gibt weit und breit nichts, wo wir ordentlich für eine Nacht stehen können. Es wird dämmrig. Zurück ans Meer macht keinen Sinn. Hier oben in den Bergen gibt es keine weiteren Stellplätze. Während wir im Wohnmobil sitzen und uns beratschlagen, parkt ein Auto auf dem normalem Parkplatz aus, wir stellen uns schon mal dahin. Das Wohnmobil steht aber sehr schräg, da müssen wir aufpassen, dass wir nachts nicht aus dem Bett purzeln. Oh, da fährt noch ein Auto weg. Da ist es etwas ebener. Und zu gutem Schluss wird ein Wohnmobilplatz frei, wo sich sofort ein normales Auto hinstellen will. Aber Alfredo ist schneller, läuft schnell hin und klärt die verdutze Fahrerin auf, dass es sich um einen Wohnmobilplatz (mit Strom und Wasser) handelt. Sie hat ein Einsehen und wir einen Schlafplatz.

Wir finden auch heraus, warum in diesem kleinem Bergdorf mit nur noch ca. 600 Einwohnern die Parkplätze so begehrt sind. Bei einem ersten Spaziergang stellen wir fest, dass dieses Wochenende Patrionatsfest der Santa Bárbara ist und zudem vor der Kirche einer kleiner Weihnachtsmarkt stattfindet.

Über den Ort bringen wir in Erfahrung, dass mit der endgüldigen Vertreibung der Mauren (1609) das Tal von Tárbena vollständig entvölkert wurde. Später verlieh die Baronin von Tárbena neunzehn Siedlern, die aus Mallorca kamen, ein Stadtrecht. In den nächsten Jahren kamen weitere Siedler aus Mallorca dazu. Heutzutage haben wir die mallorcanische Kultur an den angebotenen Speisen wie eine typische mallorcanische Wurst noch feststellen können.

Am nächsten Tag unternehmen wir eine Wanderung. Die Route wird mit einer Schwierigkeit von moderat angegeben, die Länge der Strecke scheint uns auch machbar. Also los.

Zunächst führt die Strecke durch ein Tal an verschiedenen Feldern mit Artischocken, Olivenhainen, Zitronenplantagen und Avocadobäumen entlang.

Dann gab es „Kunst“ am Wegesrand.

Nach der Hälfte des Weges eine Rast.

Und dann kam der anspruchsvollere Teil.

Sind wir hier noch richtig?

Die Zeichen auf den Steinen zeigen an, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.

Der Weg ist das, was man unter Alfredos Beinen erahnen kann. Und so ging es für die nächsten Kilometer weiter.

Der Blick bis zum Meer ließ die Anstrengung wieder vergessen.

Xàtiva

(07.12.2023)

Wir fahren weiter durch das Hinterland. Der nächste Stellplatz liegt in Bellus an einem Stausee. Wir gehen davon aus, dass sich hier nicht viele hin verirren. Wir fahren von der Straße runter, rechts eine kleine Kurve und sehen einen vollgestellten Platz, laute Musik, Remmidemmi. Wir sind kurz verwirrt. Eine Art Platzanweiser erklärt uns, dass sie eine größere Gruppe seien, die sich an dem Feiertag bis zum Wochenende hier treffen. Er erklärt uns, dass es am Samstag ein Paella-Kochwettbewerb gibt und wir sind eingeladen gegen einen Obolus teilzunehmen. Tagsüber gibt es Kinderbelustigung, abends Bingo.

Wir fahren aber erst einmal nach Xàtiva zum Einkaufen. Von weitem sehen wir schon eine riesige Burganlage. Der Ort hat wohl mehr zu bieten als Geschäfte. Also fahren wir in die Altstadt und orientieren uns. Google sagt uns, das die gesamte Altstadt unter Denkmalschutz steht. Wir finden, dass Xàtiva aussieht, als hätte es schon einmal bessere Zeiten gesehen. Aber so nach und nach dämmert mir beim Rundgang durch die Stadt, dass ich schon von der Stadt gelesen habe, genauer über die Route der Borgia. In Xàtiva wurde ein späterer Papst aus der Familie der Borgias geboren.

Gasse in Xàtiva

altes Krankenhaus

Es gibt viel zu sehen und zu entdecken. Reisen bildet. Nach solchen Tagen komme ich nach Hause und verliere mich im stundenlangen nachlesen. Hier über die Familie der Borgias. Einer der Borgias wurde Papst und ein Enkel von diesem Papst wurde später auch Papst !!! Die Familie war sowohl in Spanien auch in Italien sehr einflussreich.

Carcaixent

(06.12.2023)

Wir suchen einen Stellplatz für über den Feiertag, der nicht so beliebt, touristisch und „überfüllt“ wuselig ist, wie in Valencia. Also schauen wir nach einem Platz im Hinterland. Carcaixent liegt ungefähr 40 km landeinwärts von Valencia aus. Das scheint vielversprechend, wir versuchen es.
Der Weg führt uns über kleine und kleinste Landstraßen ausschließlich durch Orangenplantagen. Und nicht nur das, unser Stellplatz liegt auf einer alten Orangenplantage. Wir fahren auf ein herrschaftliches Anwesen zu, es sieht aus wie ein Privatgrundstück. Weit und breit keine Wohnmobile. Ein älterer Herr kommt aus dem Gebäude und sagt uns, dass wir uns einen Platz auf dem Gelände aussuchen können. Wir übernachten auf einer der alten, gerodeten Orangenterrassen.

Wir machen einen kleinen Spaziergang. Auf den umliegenden Plantagen sieht man noch, wie aufwendig die Anlage dieser Plantagen war. Alleine das alte Bewässerungssystem ist beeindruckend. Terrassen, Kanäle in verschiedensten Größen, Treppen, Staustufen … Nichts wurde dem Zufall überlassen.

Auf dem Gelände unserer ehemaligen Orangenplantage ist eine Art Naturpark angelegt. Es gibt ein kleines sogenanntes „Orangenmuseum“. Das ist ein Areal mit verschieden Sorten Orangenbäumen. Aber auch Picknickplätze, Spielplätze, Grillplätze und Toiletten. Am Feiertag kommen einige Gruppen und verbringen ihren Tag auf dem Gelände. Um 19:00 Uhr wurde das Tor geschlossen und wir waren wieder einmal munterseelenalleine.

Valencia

(03.12.-05.12.2023)

Wir wollen weiter in den Süden. Die Temperaturen liegen zur Zeit bei ca. 18 Grad tagsüber und 8 Grad nachts. Valencia scheint uns für einige Tage ein guter Standort zu sein. Stadt, Kultur, Museen, Natur. Alles da. Allerdings wie sich rausstellt auch sehr viele Feiertagsurlauber. Auf dem Campingplatz bekommen wir gerade noch einen Platz bis zum Mittwoch einem Feiertag, den viele Spanier für ein verlängertes Wochenende nutzen.

Wir kennen Valencia schon, deshalb lassen wir uns einfach durch die Stadt treiben, trinken einen Kaffee vor der Kathedrale, schlendern durch die Altstadtgassen.

Am nächsten Tag fahren wir nach Albufera, einem Naturschutzgebiet südlich von Valencia.

Die alten Sümpfe wurden kultiviert und dienen heute dem Reisanbau.


Die Fotos sind nicht die besten. Es sind halt Handyfotos. Ich habe auch noch Eisvögel gesehen, die waren so schnell, dass ich nur blaue leuchtende Punkte auf dem Bild hatte. Aber ich habe mich so gefreut Eisvögel in Echt und in der freien Natur gesehen zu haben. Für mich war es magisch.

Allerdings waren wir nicht nur wegen der Natur an diesem Tag unterwegs. In dem kleinen Fischerdorf  El Palmar in der Albufera befinden sich unzählige Restaurants, welche die traditionelle Paella Valenciana anbieten. Der Ort ist winzig, ein paar wenige Straßen, viele Kanäle und Brücken. An den Kanälen entlang finden wir eine große Auswahl an Restaurants.

letzter Blick auf die Albufera

Zaragoza

(29.11.-30.11.2023)

Wir waren schön öfters in Zaragoza und hatten die Stadt kalt und windig in Erinnerung. Dieses Mal hatten wir Glück, die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Wie immer sind wir zuerst in eine Churreria gegangen. Nur so kann der Besuch in Zaragoza beginnen, mit frisch zubereiteten Churros und schwarzer Schokolade. Anschließend natürlich noch ein Blick auf die Kathedrale.

Die Basilika del Pilar ist die größte Barockkathedrale Spaniens

In der Altstadt gibt es viele kleine Bomboneras (Konditoreien), die besondere Turrons oder auch Marzipan in Scheiben verkaufen. Gut das wir nur zu Besuch in der Stadt sind und gut das wir im Wohnwagen nur begrenzt Platz haben.

Da wir bei den vorherigen Besuchen schon so viele Fotos von der Stadt gemacht haben, haben wir uns dieses Mal zurück gehalten.

Überdachtes römisches Theater

Belchite

(01.12.2023)

Belchite ist eine Gemeinde in Aragonien ca. 50 km südlich von Saragossa mit tragischer Geschichte. Im Spanischen Bürgerkrieg gab es hier eine schwere Schlacht zwischen Francoeinheiten und der internationalen Brigade mit über 80.000 Kämpfern. Sie entwickelte sich zu einem Straßenkrieg, der mit 5000 Toten zwischen den beiden Kontrahenten endete und die Stadt fast vollständig zerstörte.

Auf ausdrücklichen Wunsch von Franco durfte die Stadt nicht restauriert wurden (um die kommenden Generationen an die Schrecken des Krieges zu erinnern). Die verbliebenen Einwohner mussten den Ort verlassen und es wurde daneben ein neuer Ort Belchite gebaut.

Nur wenige km weiter entfernt liegt das kleine Dorf Fuendetodos indem 1746 der spanische Maler Francisco de Goya geboren wurde. Es gibt u.a. das Geburtshaus zu besichtigen. Auf einer gekachelten Wand wurden die sich über die Jahre ändernden Unterschriften von Goya dargestellt.

Jahrhundertelang sorgte die Eisindustrie für wichtige Einnahmen. Im Dorf es gab 22 Steinbauten sogenannte Neverones (=Kühlschränke), in denen der Schnee, der im Winter fiel, gelagert wurde. Später im Sommer wurde das Eis hauptsächlich auf den Märkten von Saragossa verkauft.

Oft landen wir ja in Orten nur weil sie an der Strecke von A nach B (hier von Zaragossa nach Teruel) liegen und einen Camping- oder Stellplatz haben.

So sind wir nach Cariñena gekommen. Die Gemeinde liegt in der spanischen Provinz Aragonien. Es ist eine typische Weinanbaulandschaft.

Wir haben nach der Ankunft einen kleinen Orientierungsspaziergang durch den Ort unternommen.

Rathaus von Cariñena 

Es gibt einige Weingüter, Bodegas, ein Weinmuseum, eine kleine Altstadt und was mir besonders gut gefallen hat: einen „Walk of Fame“ einen Ruhmesweg der eigenen Art mit spanischen „Berühmheiten“

Olite

(24.11.2023)

An unserem weiteren Weg liegt Olite, ca. 40 km südöstlich von Pamplona. Hier machen wir einen weiteren Stopp.

Vom Marktplatz sieht man schon das Königsschloss der Könige von Navarra. Im 15. Jahrhundert galt der Palast als Höhepunkt der luxuriösesten europäischen Höfe. Über die Jahrhunderte ist alles sehr verfallen und wurde wieder rekonstruiert und aufgebaut. Es sieht ein wenig nach Zuckerbäckerstil aus. Viele verwinkelte Räume, Galerien, Türme, Gärten…

Prinzessinnengalerie mit hängenden Gärten (im 3 Stockwerk!)

Was hier nach einem übergroßem Osterei aussieht ist der Eiskeller am Palast.

Von 1603-1919 wurde die Nutzung des Eiskellers per Versteigerung an einen Pächter vergeben.

Info auf der Seite der Stadt: „Die Hauptempfänger des Eises waren die Kranken, aber es wurde auch an Wirte und für andere private Zwecke (Erfrischungsgetränke und Eisherstellung) geliefert. Die Kranken hatten Vorrang und wurden zu einem niedrigeren Preis und zu jeder Tageszeit versorgt. Es wurde bei fieberhaften Prozessen, bei der Behandlung von Blutungen und als entzündungshemmendes und schmerzstillendes Mittel eingesetzt. In Fällen von Armut oder Beziehern kommunaler Sozialleistungen wurde sie unentgeltlich verabreicht.“

Die Altstadt von Olite besticht durch seine kleinen Gassen mit mittelalterlichen Kirchen und Gebäuden. Außerdem gibt einige Weingüter und etliche Bodegas, die wohl sehr gut sein sollen. Haben wir zeitlich aber nicht mehr geschafft.

Arguedas

(23.09.2023)

Arguedas ist ein kleiner beinahe unscheinbarer Ort. Er befindet sich zwischen dem Nationalpark Bardenas Reales und dem Nordufer des Ebro. Zwei Extreme: auf der einen Seite der Ebro, der sich mit seinen fruchtbaren Flussufern durch die Ebene schlängelt und auf der anderen Seite die Halbwüste Bardenas Reales.

Der Ort hat zudem einen größeren und kostenfreien Stellplatz für Wohnmobile. Der Stellplatz wurde auch noch an einer besonders schönen Stelle angelegt. Perfekt. Besser geht nicht.

Es gibt von diesem Ort aus zwei Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.

Direkt hinter dem Stellplatz liegen, die noch bis in die 1960 Jahre benutzten Höhlenwohnungen. Heutzutage kann man einige der inzwischen verlassenen Wohnungen besichtigen.

Die zweite Sehenswürdigkeit ist das Naturschutzgebiet Bardenas Reales.

Zunächst kommen wir zum Besucherzentrum mit Informationszentrum und kleinem Ausstellungsraum. Hier erhalten wir eine Karte mit den besonderen Sehenswürdigkeiten und Hinweisen zu den möglichen Routen durch das Naturschutzgebiet.

Die Landschaft ist auch von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgewiesen. Es gibt unter anderem über 20 Greifvogelarten und diesen bemerkenswerten Vogel:

Auf dem Bild ist die Größe nicht so gut zu erkennen. Der Vogel ging mir bis zur Brust. Deshalb hier mal die Daten aus Wikipedia: „Mit einer Körperlänge von etwa 105 Zentimetern, einer Flügelspannweite von rund 240 Zentimetern sowie einem Gewicht zwischen 8 und 15 Kilogramm gehört die Großtrappe – zu den größten Vogelarten in der mitteleuropäischen Tierwelt.“ und zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt.

Wir konnten mit dem Wohnmobil über eine besonders ausgewiesenen Schotterpiste durch diese beeindruckende Landschaft, bei der es sich um eine Halbwüste handelt, fahren.

Das Naturschutzgebiet ist riesig. Teile werden auch noch landwirtschaftlich genutzt. Was uns aber schon etwas überrascht hat, ist dass es mittendrin eine kleine Militärbasis gibt. Bei unserer Erkundungsrunde pfiffen urplötzlich Kampfjets über unseren Köpfen und schossen Raketen ab. Das war schon ein wenig surreal und beängstigend.​

Huesca

(22.09.2023)

Huesca liegt in Aragon und damit am Rande der äußeren Gebirgszüge der Pyrenäen. Für uns war es nur als Übernachtungsplatz auf der Fahrt Richtung Zaragossa gedacht. Nach dem Parken haben wir noch eine kleine Runde durch die Stadt gemacht. Es gab schöne Plätze, wie am Platz mit der Kathedrale und dem Rathaus. Oder auch der Platz an dem u.a. das Touristeninformationscenter ist, aber auch ein ganz besonderer Laden.

Laden „Ultramarinos La Confianza“

Dieser Laden gilt als das älteste aktive Lebensmittelgeschäft Spaniens. Er ist seit über 150 Jahren ohne Unterbrechungen geöffnet. 2013 wurde das Ladengebäude zum Weltkulturerbe erklärt.

Beim Betreten des Ladens ist es, als ob man eine Reise in die Vergangenheit unternehmen würde. Wo zuerst hin sehen? Die Regale mit den Auslagen, die Fliesen, die Fresken an der Decke? Und der Duft.

Anschließend besuchten wir das Huesca Museum. Das Gebäude an sich ist schon beachtenswert. In einen Teil des Palastes der Könige von Aragon wurde die alte Universität hineingebaut. Und in einem Teil dieser Universität ist das Museum beheimatet.

Das barocke Gebäude hat einen achteckigen Grundriss mit Säulengang zu einer kleinen Parkanlage im Innenraum hin. In den innenliegenden acht Räumen wird die Geschichte der Stadt dargestellt. Der erste Raum beherbergt archäologische Überreste angefangen bei den Neandertalern, der zweite Raum erzählt die Geschichte von Cäsar Augustus in Huesca und so weiter.

Durch die Museumsräume gelangt man in den antiken Königspalast. Dort gibt es unter anderem das Zimmer der Prinzessin. Ein Raum mit Säulen, die die Kreuzigungsgeschichte Jesu nachbilden. Besonders fasziniert haben mich dort die gut aufbereiteten Informationen.

Am Beispiel einer Säule (rechtes Bild oben) wird gezeigt wie farbenfroh die Bemalung ursprünglich war. Das konnte aus den Farbresten rekonstruiert werden.